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Deutscher Orchestertag: Orchester brauchen neue Konzertangebote +++ BDMV begrüßt Große Anfrage zur Breitenkultur
Fit für die Zukunft - Orchester brauchen neue KonzertangeboteBerlin (ddp). Die deutschen Orchester müssen sich nach Ansicht des designierten Intendanten der Dresdner Philharmonie, Anselm Rose, mit neuen Konzertangeboten für die Zukunft fit machen. Vor allem im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit gebe es bei den Orchestern noch Nachholbedarf, sagte der geschäftsführende Gesellschafter des Deutschen Orchestertags im Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp in Berlin. Die Klangkörper müssten verstärkt neue Publikumsschichten erschließen und zielgruppengerechte Konzertangebote machen. Dazu gehöre auch die Zusammenarbeit mit Schulen. Die Orchester könnten dort einspringen, wo die Schulen Lücken hinterließen.
Rose betonte, der Orchestertag als Zusammenschluss von Intendanten und Orchestermanagern, beobachte aktuelle Entwicklungen in der deutschen Orchesterlandschaft wie etwa die Auflösung des Münchner Rundfunkorchesters mit Sorge. Orchester dürften nicht nur unter rein betriebswirtschaftlichen Aspekten betrachtet werden. Deshalb müsse verstärkt der Schulterschluss mit der Kultur- und Bildungspolitik gesucht werden.
Mit der Zukunft der deutschen Orchester hatte sich am Sonntag und Montag der zweite Deutsche Orchestertag in Berlin befasst. Bei dem Kongress ging es unter anderem um das Thema Konfliktmanagement. Der Orchestertag soll Rose zufolge eine feste jährliche Einrichtung werden.
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BDMV begrüßt Große Anfrage zur Breitenkultur
Berlin - Ausdrücklich begrüßt hat die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e. V. (BDMV) die am 10. November von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion eingebrachte Große Anfrage zum Thema "Situation der Breitenkultur in Deutschland".
"Es wird höchste Zeit, dass sich jemand um die Anliegen unserer Mitglieder kümmert"
BDMV-Generalsekretär Stefan Liebing: "Unsere Mitglieder sind enorm belastet durch bürokratische Hürden. Gut, dass das jetzt im Parlament aufgegriffen und breit debattiert wird. Vielleicht ergibt sich ja eine Verbesserung."
Mehr als 3,5 Mio. Menschen seien im Kulturbereich ehrenamtlich engagiert, so konstatiert die Präambel der Anfrage. Über 1,3 Mio. daraus sind Mitglied von mehr als 18.000 Orchestern, die in der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e. V. organisiert sind. Die Anfrage an die Bundesregierung beinhaltet 57 Fragen, die sich mit grundsätzlichen Themen befassen, aber auch öffentliche Förderung, die wirtschaftliche Kraft der Breitenkultur, rechtliche Rahmenbedingungen, Jugend- und Seniorenarbeit sowie die Beschäftigungswirkung zum Thema haben. Federführend erstellt hat die Große Anfrage die Abgeordnete Gitta Connemann, Vorsitzende der Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland".
Klar gemacht hat die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände aber auch, dass sie die Antworten der Bundesregierung genau prüfen und kommentieren wird. Liebing: "Wir hoffen sehr auf substantielle Aussagen und eine klare Perspektive für die Verbesserung der Rahmenbedingungen unserer Arbeit. Gern stehen wir der Bundesregierung dafür beratend zur Verfügung."
Quelle: BDMV