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Dresden: Kein neuer Standort für Staatsoperette Dresden +++ Berlin: Friedrichstadtpalast muss Personal abbauen



Dresden: Kein neuer Standort für Staatsoperette Dresden
(nmz-bl) - Die Staatsoperette Dresden feierte Anfang Oktober ihr 60-jähriges Bestehen. Seit Jahren ist das Management des Hauses bemüht, den Standort vom zentrumsfernen Stadtteil Leuben in die Innenstadt Dresdens zu verlegen. Das Ensemble des stark renovierungsbedürftigen Hauses erhoffte sich davon einen Publikumszuwachs, vor allen aus dem Bereich des Tourismus. Dafür verzichtete es sogar in einem Haustarifvertrag auf Gehaltssteigerungen bis zum Jahr 2016. Gestern lehnte die Stadt Dresden jedoch den Bau eines neuen Gebäudekomplexes am innerstädtischen Wiener Platz ab, da sich kein den Vorstellungen entsprechender Investor gefunden habe. Die Stadt will nun das Vergabeverfahren aufheben und die Spielstätte in Leuben sanieren lassen. Für die Staatsoperette, die eigentlich ein rein städtisches Kulturunternehmen ist, bedeutet das jetzt einen langwierigen Renovierungsprozess, der unter Umständen eine Spielzeitpause von zwei Jahren erforderlich macht.
Die Staatsoperette ist das einzige selbstständige Operettentheater im deutschsprachigen Raum. Es wurde vor 60 Jahren unter dem Namen «Apollo-Theater» im ehemaligen Feenpalast in Dresden eröffnet. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Haus mit 105 015 Besuchern zu 200 Vorstellungen einen Besucherrekord.


Berlin: Friedrichstadtpalast muss Personal abbauen
Berlin (ddp-bln). Im Berliner Friedrichstadtpalast drohen Entlassungen. Personalabbau werde nicht ausbleiben, sagte der designierte Chef des Hauses, Berndt Schmidt, der «Berliner Zeitung» (Mittwochausgabe). Er fügte hinzu: «Über die Dimensionen habe ich noch keine Vermutung, aber angesichts der finanziellen Lage werden wir daran nicht vorbeikommen.»
Der Friedrichstadtpalast hatte 2006 nach Angaben der Zeitung ein Defizit von 2,2 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr dieses Jahres seien es bereits 2,4 Millionen Euro. Die Auslastung sei seit 2001 von über 95 auf rund 60 Prozent gesunken.
Der promovierte Kaufmann, der zuletzt drei Jahre bei der Stage Entertainment als Geschäftsführer zweier Stuttgarter Musicaltheater arbeitete, will die Produktionen des Hauses zudem internationalisieren, statt Hausregisseure und -komponisten zu beschäftigen. «Die Kreativen müssen nicht aus dem eigenen Haus kommen, die können geholt werden für die Shows«. Ob das Eigen- oder Koproduktionen werden, spiele erstmal keine Rolle. Er setze auf Firmen und Produzenten, »die bewiesen haben, dass sie das können, in Paris, Las Vegas, in der ganzen Welt.» Das Ballett und die Kinderrevue bezeichnete Schmidt dagegen als «Heiligtümer» des Revuetheaters, die man nicht klein sparen dürfe.