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18.3.: kulturfinanzierung aktuell +++ kulturfinanzierung

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Haushaltslücke beim Schlesischen Musikfest +++ Buchheim-Museum benötigt weiteren Zuschuss vom Freistaat


Haushaltslücke beim Schlesischen Musikfest
Görlitz (ddp-lsc). Das Schlesische Musikfest in diesem Jahr ist bislang erst zur Hälfte finanziell abgesichert. Das Kuratorium «Schlesische Lausitz» als Veranstalter bekomme für die 30. Auflage des Festivals rund 40 000 Euro an öffentlicher Förderung, sagte Gründungsmitglied Sebastian Beutler am Montag in Görlitz. Der Rest der benötigten Summe müsse aus Eintritts- und Sponsorengeldern bezahlt werden. Nach den Erfahrungen aus den vergangenen Jahren sei der Verein allerdings zuversichtlich, die Lücke rechtzeitig füllen zu können.
Auf Grund der schwierigen finanziellen Lage musste das ursprünglich geplante Konzert mit dem Kammerorchester der Philharmonie aus dem polnischen Opole bereits gestrichen werden. Dennoch könne der Verein ein vielschichtiges Programm vorlegen. Am 20. März beginne der Kartenvorverkauf für das vom 20. bis 29. Juni stattfindende Festival. Es werde mit einem Konzert des Prager Rundfunk-Sinfonieorchesters eröffnet. Der renommierte Klangkörper soll in der Görlitzer Stadthalle Werke von Antonin Dvorak, Frederic Chopin sowie des ostsächsischen Komponisten Thomas Stapel aufführen.
Zum Festivalprogramm gehören außerdem ein Gastspiel des Breslauer Synagogalchores, die Aufführung von Beethovens «Missa solemnis», ein Konzert ostsächsischer Musikschüler in Niesky sowie der Auftritt des Leipziger Vokalensembles «amarcord», das aus fünf früheren Thomanern besteht. Wie bereits vor zwei Jahren werden auch mehrere Tagesfahrten angeboten, um den wenig bekannten Kulturraum östlich und westlich der Neiße besser erlebbar zu machen, sagte Beutler. Nach Boleslawiec (Bunzlau), Krzyzowa (Kreisau), Wroclaw (Breslau), Bad Muskau und Herrnhut führen unter anderem Exkursionen, die teilweise sogar mit Konzerten verbunden sind.
Der Verein hofft jetzt darauf, dass die bis Ende März bewilligte ABM-Stelle verlängert wird, um die weitere Organisation des Festivals zu gewährleisten. Trotz des Klassikfestivals «Dreiklang», das vor zwei Jahren aus der Taufe für die Lausitz gehoben wurde, bestehe das Kuratorium weiter auf die Eigenständigkeit des Schlesischen Musikfestes. Es war 1996 nach 54 Jahren Unterbrechung wieder belebt worden.
Graf Bolko von Hochberg hatte das Musikfest 1876 in Hirschberg, dem heutigen Jelenia Gora in Polen, begründet. Ab 1889 fand das Festival in Görlitz statt. Mehr als 3000 Besucher hatten 2001 die 29. Auflage erlebt.
http://www.schlesische-musikfeste.de

Buchheim-Museum benötigt weiteren Zuschuss vom Freistaat
München (ddp-bay). Das «Museum der Phantasie» des Sammlers Lothar-Günther Buchheim braucht offenbar mehr Geld vom Freistaat als ursprünglich geplant. Nach der Firmen-Pleite des Heidelberger Bauunternehmers und Mäzens Roland Ernst muss Bayern für das Museum in Bernried am Starnberger See einem Bericht der «Süddeutschen Zeitung» (Montagausgabe) zufolge nochmals 900 000 Euro zahlen. Wie die Zeitung berichtet, ergibt sich dies aus einem Vergleich, der mit dem Insolvenzverwalter des Bauunternehmers geschlossen wurde. Ursprünglich wollte der Mäzen das komplette Museum für rund 19 Millionen Euro finanzieren.
Wegen der Firmenpleite schrumpfte Ernsts Zuschuss allerdings erheblich. Von den versprochenen Millionen gingen an das Buchheim-Museum letztlich nur rund 1,4 Millionen Euro. Die Gesamtkosten für Buchheims Museum betrugen nach Angaben des Wissenschaftsministeriums etwa 22,3 Millionen Euro. Die Gelder stammen zum Großteil aus Privatisierungserlösen der Staatsregierung.
Im «Museum der Phantasie» werden auf einer Fläche von rund 3200 Quadratmetern wechselnde Ausstellungen gezeigt. Kernstück der auf rund 100 Millionen Euro geschätzten Sammlung sind die Gemälde und Grafiken von Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Max Pechstein, die sich 1905 in Dresden zur Künstlergruppe «Brücke» zusammengeschlossen hatten.
http://www.buchheimmuseum.de