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Weimar: Stadt lehnt Aufgabe seines Musiktheaters ab +++ Rudolstadt: Theater kann Struktur voraussichtlich beibehalten
Weimar: Stadt lehnt Aufgabe seines Musiktheaters ab
Weimar (ddp-lth). Weimar besteht auf dem Verbleib des Musiktheaters am Deutschen Nationaltheater (DNT). Dem Vorschlag aus Erfurt zur Aufteilung der verschiedenen Sparten auf die beiden Standorte Weimar und Erfurt erteilte der Weimarer Stadtrat eine klare Absage.
«Dass Weimars Kern, das Musiktheater weggeht, werden wir nicht zulassen», sagte der Weimarer Oberbürgermeister, Stefan Wolf (SPD,) am Dienstag. Auch wenn die Verhandlungen damit erschwert werden, weder eine Aufgabe des Musiktheaters noch ein Ausscheiden der Staatskapelle aus dem Weimarer DNT ständen zur Debatte, sagte Wolf.
Nach Angaben des Oberbürgermeisters steht die Stadt Weimar einer Finanzierungs-Holding bei künstlerischer Eigenständigkeit der Häuser weiter offen gegenüber. Voraussetzung sei jedoch eine vertragliche Regelung, die die Existenz des Weimarer Theaters mit seinen drei Sparten Schauspiel, Musiktheater und Konzertwesen auf Dauer garantiere. Dass die Erfurter Bühne die Besorgnis hätte, bei einer Kürzung der eigenen Mittel zugleich Weimars Theater zu finanzieren, sei verständlich, so Wolf. Doch müsse in den Gesprächen auch bedacht werden, dass Weimar mit seinem Dreispartenhaus über dieselben Mittel verfüge, wie das sehr viel kleinere Erfurter Haus. Hier sei die Landesregierung gefragt, sagte Wolf.
Sollte eine einvernehmliche Lösung nicht zustande kommen, wolle Weimar um Verhandlungen mit einer eigenständigen Finanzierung des Theaters und der Staatskapelle bitten. Ziel sei neben der Sicherung des Hauses auch die Planungssicherheit für die notwendige personalvertragliche Position in der Spielzeit 2008/09. Laut Wolf könnte ein Staatstheater mit einer Staatskapelle auch Aufgaben in ganz Thüringen übernehmen.
Rudolstadt: Theater kann Struktur voraussichtlich beibehalten
Rudolstadt (ddp-lth). Das Theater Rudolstadt kann ab 2009 voraussichtlich in seiner bisherigen Struktur weiterarbeiten. Zwar sei der neue Finanzierungsvertrag mit dem Land Thüringen noch nicht unter Dach und Fach, doch zeichne sich eine solche Zukunft ab, sagte Intendant Axel Vornam bei der Präsentation des nächsten Spielplans am Dienstag in Rudolstadt. Die Träger der Bühne, der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt sowie die beiden Kommunen, wollen ihren Anteil an der Finanzierung ab 2009 um 900 000 Euro auf 4,1 Millionen Euro aufstocken, um so die seitens des Landes geplanten Kürzungen um ursprünglich 1,6 Millionen Euro auf 1,5 Millionen Euro zu kompensieren.
Während Stadtväter in Rudolstadt einer entsprechenden Erhöhung des Anteils bereits zugestimmt hätten, stehe das Votum in Saalfeld und im Landkreis noch aus. Er rechne jedoch noch in diesem Monat mit den Entscheidungen, betonte Vornam. Dann könne der Zweckverband den Vertrag mit dem Land unterzeichnen. «Erst dann können wir sagen, dass die Zukunft des Theaters Rudolstadt für die Jahre bis 2012 gesichert ist.»
Mit der Entscheidung, den eigenen Anteil zu erhöhen, hatten die Träger des aus Schauspiel und Orchester bestehenden Theaters Rudolstadt das Land in Zugzwang gebracht. Kultusminister Jens Goebel (CDU) will nun des Landespart um die gleiche Summe auf 2,4 Millionen Euro erhöhen. Damit stünden dem traditionsreichen Haus mit seinen rund 140 Mitarbeitern ab 2009 cirka 6,5 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Im Gegenzug will das Land aus der Förderung für die Symphoniker aussteigen und sich auch nicht an Abfindungen beteiligen, die bei einer eventuellen Auflösung des Klangkörpers 2012 fällig würden.