Hauptrubrik
Banner Full-Size

19.12.: kulturfinanzierung aktuell +++ kulturfinanzierung

Publikationsdatum
Body

Berlin: Bundeskulturstiftung gibt 18 Millionen Euro für neue Projekte +++ Greifswald: Künstler fordern Erhalt des Greifswalder Koeppen-Hauses



Berlin: Bundeskulturstiftung gibt 18 Millionen Euro für neue Projekte
Berlin (ddp). Die Kulturstiftung des Bundes hat sich auf neue Förderprojekte verständigt. Dazu stellt der Stiftungsrat insgesamt 18,8 Millionen Euro zur Verfügung, wie die Stiftung am Dienstag in Berlin mitteilte. Der mit zehn Millionen Euro größte Anteil entfällt auf das Projekt «Jedem Kind ein Instrument», mit dem sich die Kulturstiftung an der deutschen Kulturhauptstadt Europas 2010 in Essen und dem Ruhrgebiet beteiligt.
In dem im kommenden Schuljahr startenden Projekt erhalten alle Grundschulkinder im Ruhrgebiet vier Jahre lang regelmäßig Unterricht auf Musikinstrumenten ihrer Wahl. Ab dem dritten Schuljahr spielen sie in Orchestern zusammen. 2010 gibt es gemeinsame Orchesteraufführungen im Kulturhauptstadtprogramm.
Weitere 51 Projekte erhielten eine Förderempfehlung durch die Jury. Das Fördervolumen beträgt insgesamt 7,4 Millionen Euro. Zu den Projekten gehören die archäologische Ausstellung «Schätze des Liao - Chinas vergessene Nomadendynastie» im Museum für Ostasiatische Kunst in Köln, eine Sonderausstellung zu Leben und Werk von Maria Schell im Deutschen Filmmuseum Berlin und eine DVD-Edition zum filmischen Werk von Alexander Kluge.

Greifswald: Künstler fordern Erhalt des Greifswalder Koeppen-Hauses
Greifswald (ddp-nrd). In einer Petition an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) haben 45 Künstler aus ganz Deutschland den Erhalt des Literaturzentrums Vorpommern im Greifswalder Koeppen-Haus gefordert. Zu den Unterzeichnern gehören die Schriftsteller Günter Grass, Peter Rühmkorf und Volker Braun, die Verlegerin Ulla Unseld-Berkewicz, der Schauspieler Otto Mellies und der Maler Matthias Wegehaupt, wie ein Sprecher der vor vier Jahren eingeweihten Kultureinrichtung am Dienstag sagte. Gleichlautende Schreiben gingen an Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Harald Ringstorff (SPD) und an Greifswalds Oberbürgermeister Arthur König (CDU).
Die Verfasser verweisen in dem Schreiben darauf, dass im Koeppen-Haus jährlich über 100 Veranstaltungen wie Lesungen, Vorträge und Ausstellungen stattfinden. «Dabei gelingt es den Betreibern des Hauses, eine kritische Auseinandersetzung mit unserer Gesellschaft und Kultur zu befördern - ein Credo, das dem als wachsamem Beobachter bekannten Wolfgang Koeppen besonders am Herzen lag», heißt es. Der Verlust einer so wirksamen Einrichtung in einer der strukturschwächsten Regionen des Landes müsse verhindert werden.
Die Mitarbeiter des für eine Million Euro sanierten Koeppen-Hauses hatten in diesem Jahr die Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des in Greifswald geborenen Schriftstellers Wolfgang Koeppen (1906-1996) organisiert. Das Team wurde mit dem Kulturpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern 2006 ausgezeichnet. Bund, Land und Kommune unterstützten bislang mit Mitteln der Kulturförderung zeitlich begrenzte Projekte. Zum Jahresende wurde jedoch die Stelle einer hauptamtlichen Leiterin gestrichen. Benötigt werden jährlich 34 000 Euro.