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22.3.: kulturfinanzierung aktuell +++ kulturfinanzierung

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Düsseldorf: Weg für Erweiterung der Kunstsammlung NRW geebnet +++ Rostock: Eintrittsgeld für Museen wird gestrichen +++ Rostock: Gutachten rät zu Theaterfusion Rostock/Schwerin


Düsseldorf: Weg für Erweiterung der Kunstsammlung NRW geebnet
Düsseldorf (ddp-nrw). Die seit Jahren geplante Erweiterung der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf kann realisiert werden. Das Landeskabinett habe dafür die notwendigen Finanzmittel zur Verfügung gestellt, sagte Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf. Von den Gesamtkosten in Höhe von 26 Millionen Euro für die Erweiterung sowie die Sanierung des Altbaus trägt das Land den Angaben nach insgesamt 22 Millionen Euro. Vier Millionen Euro will die Gesellschaft der Freunde der Kunstsammlung NRW aufbringen.
Der Direktor der Kunstsammlung, Armin Zweite, erklärte, durch die Erweiterung werde die Ausstellungsfläche des Museums von derzeit rund 2900 Quadratmeter um 2300 Quadratmeter ausgebaut. Seinen Angaben zufolge will die Stadt Düsseldorf zunächst auf dem Paul-Klee-Platz eine zweigeschossige Tiefgarage bauen. Auf dieser soll dann der Erweiterungsbau entstehen. Schließlich werde in Verlängerung der Museumserweiterung der städtische Bürgersaal errichtet. «Wenn alles optimal verläuft, dann kann der Museumsbetrieb in den neuen Räumlichkeiten bereits Ende 2008 starten», sagte Zweite.

Rostock: Eintrittsgeld für Museen wird gestrichen
Rostock (ddp-nrd). Rostocker Museen öffnen seit Mittwoch ihre Türen auch ohne Eintrittsgeld. Die Bürgerschaft der Hansestadt hat für zunächst zwei Jahre eine neue Entgeltordnung für ihre kulturellen Einrichtungen beschlossen. Demnach wird nur bei besonders aufwändigen Ausstellungen sowie für Veranstaltungen ein Eintrittsgeld von Besuchern verlangt. Führungen für Kinder aus Kitas und Schulen bleiben kostenfrei.
Die besucherfreundliche Regelung, die am Mittwoch in Kraft trat, betrifft nur das Kulturhistorische Museum der Stadt sowie die Kunsthalle. Das Heimatmuseum Warnemünde sowie das Museum für Schiffbau- und Schifffahrtsgeschichte auf dem IGA-Gelände sind in privater Trägerschaft.
Die Kommune erhofft sich Einsparungen von Personalkosten und einen höheren Anreiz für Touristen und Einwohner, wie ein Stadtsprecher sagte. 2004 wurden laut Stadtverwaltung knapp 67 000 Euro für den Kassendienst in den städtischen Museen bezahlt. Dem gegenüber standen Eintrittseinnahmen von gut 47 000 Euro. Auch bei der Beauftragung einer Firma für den Kassendienst bliebe es bei einem Fehlbetrag von mehreren tausend Euro.
Mit dem freien Eintritt in Museen ist Rostock Vorreiter bei den größeren Städten in Mecklenburg-Vorpommern. Bundesweit jedoch öffnet jedes dritte Museum seine Türen ohne Ticket, in den alten Bundesländern ist die Regelung verbreiteter als in den neuen. Das Rostocker Modell orientiert sich an Erfahrungen aus Magdeburg. Seit Einführung der Entgeltfreiheit 2004 wurden dort durch Spenden, Souvenirverkauf und Eintrittsgelder für Veranstaltungen bis zu 30 Prozent Mehreinnahmen erzielt.

Rostock: Gutachten rät zu Theaterfusion Rostock/Schwerin
Rostock (ddp-nrd). Ein vertrauliches Gutachten zur Zukunft des Rostocker Volkstheaters empfiehlt einem Zeitungsbericht zufolge die Fusion mit dem Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin. Wie die «Schweriner Volkszeitung» (Mittwochausgabe) berichtete, sollen in diesem Fall 186 Stellen gestrichen werden.
Das im Auftrag des Landesrechungshofs erarbeitete Gutachten schlägt als Lösung die Fusion unter dem Dach einer Theater GmbH vor. Damit könnten die zwei funktionierenden Mehrspartentheater und auch die Sparziele der Trägerkommunen gesichert werden. Die Norddeutsche Philharmonie in Rostock und die Mecklenburgische Staatskapelle in Schwerin mit derzeit 154 Musikern müssten zu zwei Opernorchestern mit nur 55 Musikern an jedem Standort verkleinert werden, um den Musiktheaterbetrieb zu sichern.

Die Gutachter verwerfen dem Bericht zufolge die Option von Spartenschließungen zugunsten des Erhalts der Norddeutschen Philharmonie. Drohende Einnahmeverluste durch sinkende Besucherzahlen würden den Spareffekt teilweise wieder auffressen. Anlass für das Gutachten sind Bestrebungen, das Rostocker Haushaltsdefizit zu senken.