Hauptrubrik
Banner Full-Size

22.9.: kulturfinanzierung aktuell +++ kulturfinanzierung

Publikationsdatum
Body

Erfurt: SPD scheitert mit Idee einer Kulturraum-Finanzierung +++ Berlin: Kulturstaatsminister: Stadtschloss wird «zügig» errichtet +++ Berlin: Kudamm-Karree erneut verkauft


Erfurt: SPD scheitert mit Idee einer Kulturraum-Finanzierung
Erfurt (ddp-lth). Die SPD ist mit der Idee einer Kulturraum-Finanzierung gescheitert. Der Landtag lehnte am Freitag in Erfurt einen entsprechenden Antrag der Fraktion ab. Nach Vorstellungen der Sozialdemokraten sollten künftig auch umliegende Kommunen an der Finanzierung kultureller Einrichtungen beteiligt werden. Bei 21 Enthaltungen stimmten nur 13 Parlamentarier für den Antrag, 47 dagegen.
Der SPD-Abgeordnete Hans-Jürgen Döring hatte noch einmal für die Pläne seiner Fraktion geworben. Er räumte Widerstand in den Kommunen ein, die eine gemeinschaftliche Finanzierung jedoch nicht generell ablehnten. Vielmehr machten die Spitzenverbände eine Zustimmung von einer besseren Finanzausstattung von Städten, Gemeinden und Landkreisen abhängig.
Der CDU-Abgeordnete Jörg Schwäblein machte für die Union klar, dass seine Fraktion dem Konzept keine Chance einräume. «Es wird mit uns keine Zwangsfinanzierung der Kultur auf kommunaler Ebene geben», betonte er. Die Kulturraumfinanzierung sei für Thüringen kein Modell, da sich die Strukturen nach der Wende verfestigt hätten.


Berlin: Kulturstaatsminister: Stadtschloss wird «zügig» errichtet
Berlin (ddp). Nach der erneut entfachten Debatte über Kostensteigerungen bei der Wiedererrichtung des Berliner Stadtschlosses hat Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) einen «zügigen» Baubeginn zugesichert. Daran gebe es «keine Zweifel», sagte Neumann am Freitag auf dem Richtfest für das Neue Museum auf der Museumsinsel. Die Diskussion über die Kosten des sogenannten Humboldt-Forums war nach einer Haushaltsausschusssitzung erneut aufgekommen. Einige Parlamentarier hatten bezweifelt, dass der Bau im festgelegten Kostenrahmen von 480 Millionen Euro zu realisieren ist.
Dass es «jetzt noch Diskussionen gibt, ist normal», fügte der Kulturstaatsminister hinzu. Auch der Staatssekretär im Bundesbauministerium, Engelbert Lütke Daldrup, betonte auf dem Festakt, dass das Humboldt-Forum «auf einem guten Weg» sei. Die Kostenplanung von 480 Millionen Euro sei «seriös». Das Raumprogramm stehe ebenfalls, fügte er hinzu. Der Beschluss des Bundestages zur Wiedererrichtung des Stadtschlosses werde «eins zu eins umgesetzt».
Im Juli hatte die Bundesregierung ein Konzept im Kostenrahmen von 480 Millionen Euro beschlossen. Dabei war auf teure Details wie die Überdachung des Schlüterhofes sowie ein Hotel und eine Tiefgarage verzichtet worden. Ursprünglich war von 670 Millionen Euro ausge gangen worden. Der Architektenwettbewerb soll noch in diesem November beginnen.


Berlin: Kudamm-Karree erneut verkauft
Berlin (ddp-bln). Das Kudamm-Karree ist erneut verkauft worden. Der Komplex habe für 155 Millionen Euro seinen Eigentümer gewechselt, teilte der Direktor der Komödie und des Theaters am Kurfürstendamm, Martin Woelffer, am Freitag mit. Er fügte hinzu: «Uns ist nicht bekannt, an wen das Objekt verkauft wurde.»
Die beiden traditionsreichen privaten Boulevard-Bühnen bangen seit Jahren um ihre Zukunft, nachdem eine Garantie zum Fortbestehen 1998 von der Stadt für zwei Millionen Mark verkauft wurde. Zwischenzeitlich gehörte der Komplex einer Tochter der Deutschen Bank und der amerikanischen Investmentgesellschaft Fortress. Wegen des geplanten Umbaus der Gebäude wird eine Schließung der Theater befürchtet.
Woelffer hofft auf einen baldigen Kontakt mit den neuen Eigentümern und freut sich auf «kreative Gespräche über die Umgestaltung des Kudamm-Karrees». Der Theaterdirektor wünscht sich eine langfristige Sicherung von Komödie und Theater am Kurfürstendamm.