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LMR Berlin begrüßt Bestandsgarantie für RIAS-Jugendorchester +++ DGB dringt auf Erhalt des Münchner Rundfunkorchesters +++ Theaterwissenschaftler hält 20 Prozent Einsparungen an deutschen Theatern für möglich
LMR Berlin begrüßt Bestandsgarantie für RIAS-JugendorchesterNach dem Protest des Landesmusikrates Berlin gegen die drohende Abwicklung des RIAS-Jugendorchesters (RJO) hat die Vorsitzende des Förderkreises des RJO, die
SPD-Bundestagsabgeordnete Monika Griefahn, in einer Presseerklärung die Weiterarbeit dieses Orchesters zugesichert.
Dazu der Präsident des Landesmusikrates Berlin, Christian Höppner:
"Ich freue mich sehr über die Ankündigung von Monika Griefahn, die Arbeit des RIAS-Jugendorchesters über seinen Förderkreis weiterzuführen und hoffe, dass damit auch Kontinuität und der künstlerisch-pädagogische Fördergedanke erhalten bleiben.
Nicht geklärt ist jedoch die künftige Positionierung von Deutschlandradio zum Thema kulturelle Bildung. Mit der Erklärung von Intendant Ernst Elitz, dass ´die Förderung des musikalischen Nachwuchses nicht in erster Linie eine Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sei´, gibt es gerade im Hinblick auf die künftigen Pläne für diesen nationalen Hörfunk Klärungsbedarf."
Landesmusikrat Berlin, Berlin, den 23. Dezember 2004
DGB dringt auf Erhalt des Münchner Rundfunkorchesters
München (ddp-bay). Der DGB Bayern fordert den Erhalt des Münchner Rundfunkorchesters. Der Kulturabbau im Freistaat müsse gestoppt werden, sagte DGB-Landeschef Fritz Schösser am Donnerstag in München. Falls das Rundfunkorchester aufgelöst werde, wäre diese Institution «für immer verloren».
Schösser zufolge geht es nicht nur um den Erhalt der Arbeitsplätze für Musiker, sondern um ein «Stück Vielfalt und Qualität des Musiklebens in Bayern». Der DGB-Chef betonte: «Die Sparwut der Staatsregierung muss einmal ein Ende haben.» Wenn sich das «Geiz-ist-geil-Syndrom» in der Staatskanzlei weiterhin so ausbreite, werde es bald kein großes Orchester mehr im Freistaat geben.
Schösser forderte die bayerischen Bürger auf, sich an der Unterschriftenaktion «Das Münchner Rundfunkorchester muss erhalten bleiben» zu beteiligen und damit gegen den Kulturabbau im öffentlich-rechtlichen Bereich ein Zeichen zu setzen. Auf der Homepage des DGB Bayern können unter http://www.dgb-bayern.de die Unterschriftenlisten herunterladen werden.
Theaterwissenschaftler hält 20 Prozent Einsparungen für möglich
Saarbrücken (ddp-swe). An deutschen Theatern sind nach einer wissenschaftlichen Untersuchung Einsparungen von bis zu zwanzig Prozent möglich. Die bislang vorgelegten Kostenmodelle für das Saarländische Staatstheater seien vor diesem Hintergrund «noch nicht beratungsfähig», sagte Kultusminister Jürgen Schreier (CDU) am Donnerstag in Saarbrücken. Eine umfangreiche Dissertation an der Universität Bochum-Dortmund habe gezeigt, dass erhebliche Kosteneinsparungen möglich seien, «ohne die Inhalte und die Qualität in Frage zu stellen».
Die Analyse habe sich laut Schreier auf die betriebswirtschaftliche Seite der deutschen Theater konzentriert. Schreier forderte das Saarländische Staatstheater auf, seine Haltung aufzugeben, «Einsparmöglichkeiten auf der kaufmännischen Seite von vorneherein als Eingriff in die künstlerische Freiheit misszudeuten». Er habe nicht die Absicht, die inhaltliche Arbeit des Theaters in Frage zu stellen.
Das Theater müsse im Januar ein einheitliches Konzept vorlegen, das gegebenenfalls auch weiteren Theaterfachleuten zur Begutachtung vorgelegt werden könne. Das saarländische Kultusministerium hatte angekündigt, die Subventionen für das Saarländische Staatstheater von derzeit jährlich 24,5 Millionen Euro schrittweise bis zum Jahr 2009 auf 18,5 Millionen zu reduzieren. Gegen diese Kürzungspläne haben nach Angaben des Theaters bislang über 85 000 Menschen mit Unterschriftenlisten und E-Mails protestiert.