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Bonn: Grass plädiert für deutsch-polnischen Kulturkanal +++ Essen: Ruhrgebiet plant Gastprogramm zum Kulturhauptstadt-Jahr
Bonn: Grass plädiert für deutsch-polnischen Kulturkanal
Bonn (ddp). Ein deutsch-polnischer Kulturkanal könnte nach Ansicht von Literaturnobelpreisträger Günter Grass die Annäherung beider Länder voranbringen. «Es wäre gut, wenn die Rundfunkverantwortlichen beider Länder ein vergleichbares Programm wie bei Arte entwickeln würden», sagte Grass dem polnischen Programm der Deutschen Welle am Mittwoch. Der europäische Kultursender, der sich an Zuschauer in Deutschland und Frankreich wendet und über Fernsehgebühren finanziert wird, könne als überzeugendes Vorbild dienen.
Grass sprach sich dafür aus, den Schüleraustausch zwischen Polen und Deutschland ebenso auszubauen wie bilaterale Bildungsprojekte, etwa die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Es werde immer noch «zu wenig für die deutsch-polnische Aussöhnung getan», sagte Grass dem DW-Radio in seiner Geburtsstadt Danzig.
Essen: Ruhrgebiet plant Gastprogramm zum Kulturhauptstadt-Jahr
Essen (ddp-nrw). In Essen sind am Mittwoch die Weichen für das internationale Gastprogramm TWINS 2010 gestellt worden. Wie der Regionalverband Ruhr (RVR) mitteilte, soll das Gastprogramm ein Schwerpunkt der Veranstaltungen zum Kulturhauptstadt-Jahr 2010 sein. Zur Vorbereitung des Programms trafen sich Vertreter der 53 Städte und Gemeinden sowie der vier Kreise des Reviers. Sie beschlossen, dass im Rahmen der Veranstaltungen des Kultur-Jahres rund 14 000 Gäste aus den Partnerstädten der Ruhrgebietskommunen in die Region eingeladen werden. Vor allem Bürgervereine, Migrantenorganisationen und Geschichtsvereine sollen als Gastgeber gewonnen werden.
Das Ruhrgebiet und Essen konkurrieren derzeit noch mit dem sächsischen Görlitz um den Titel als Kulturhauptstadt Europas 2010. Die Entscheidung, welche Stadt den Titel bekommt, soll Ende 2006 fallen.
Um das Projekt TWINS 2010 vorzubereiten, sollen bereits im Februar 2006 Vertreter der europäischen Partnerstädte zu einer Konferenz ins Ruhrgebiet kommen. Ziel des Programms sei es, Städte und Regionen als Träger europäischer Kultur darzustellen, hieß es.