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Casdorf ohne Vertrag - Finanzierung für Volksbühne, Zeitgenössische Oper Berlin und Grips-Theater ungewiss +++ Sächsische Landesbibliothek erneut von Kürzungen betroffen
Casdorf ohne Vertrag - Finanzierung für Volksbühne, Zeitgenössische Oper Berlin und Grips-Theater ungewiss
Der Intendant des Deutschen Theaters (DT), Bernd Wilms, stärkt seinem Kollegen Frank Castorf (Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz) den Rücken. Dass Castorf "immer noch keinen Vertrag für seine weitere Arbeit an der Volksbühne hat, empfinde ich als Skandal", schreibt Wilms in einem Offenen Brief an den Berliner Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Kultursenator Thomas Flierl (PDS).
Als Frank Castorf bei seinem letzten Auftritt vor dem Unterausschuss Theater im Abgeordnetenhaus reden dürfte,drohte er mit seinem Rückzug aus Berlin, wenn sein Haus nicht endlich finanziell besser ausgestattet wird. Die Volksbühne seit Jahren unterfinanziert.
Zwar wollte Kultursenator Thomas Flierl (PDS) den Etat der Volksbühne um 818 000 Euro anheben, aber er setzte sich mit dieser Position nicht im Senat durch. Auch die von Flierl geplante Erhöhung der Zuwendung um 225 000 Euro für das ebenfalls massiv unterfinanzierte Grips-Theater wurde abgelehnt, wie Torsten Wöhlert, der Sprecher der Senatskulturverwaltung, bestätigte.
Für beide Häuser wurden seitens der Senatskulturverwaltung jetzt Anträge auf Mittel der Deutschen Klassenlotterie gestellt. Am 16. Juni entscheidet der Stiftungsrat über die Vergabe. Viel Zeit für Verhandlungen bleibt dann nicht, weil Frank Castorfs Vertrag am 31. Juli ausläuft.
Ungewiss ist aber nicht nur die Zukunft der Volksbühne. Gestern morgen erfuhr die Zeitgenössische Oper Berlin, dass die von einer Evaluierungskommission vorgeschlagene vierjährige Projektförderung in Höhe von einer Million Euro pro Jahr ersatzlos gestrichen werden soll. Das wäre das Ende dieses ambitionierten Projekts.
Sächsische Landesbibliothek erneut von Kürzungen betroffen
mdr - Die Sächsische Landesbibliothek, Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) in Dresden hat Geldsorgen. 2001 wurde der Etat um umgerechnet rund 2 Millionen Euro oder 26 Prozent reduziert. Für 2002 steht eine Kürzung um 20 Prozent an. Da kommt eine Spende von 400 Büchern aus dem Großherzogtum Luxemburg gerade recht. Sachsens Landesbibliothek, Staats- und Universitätsbibliothek war Mitte April in einen rund 97 Millionen Euro teuren Neubau umgezogen. Ab Oktober soll die Einrichtung für Lehre, Forschung und individuelles Studieren zur Verfügung stehen. Die Landesbibliothek zählt in ihrer Doppelfunktion als Staats- und Universitätsbibliothek zu den bedeutendsten Einrichtungen ihrer Art in Deutschland. Mit mehr als 7,7 Millionen Exemplaren verschiedener Medien ist sie zugleich eine der größten deutschen Büchereien.