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Berlin: Weiss kritisiert Abschaffung autonomer Kulturressorts +++ Weimar: Klassik-Stiftung will Einzelheiten ihrer Reform bekannt geben
Weiss kritisiert Abschaffung autonomer Kulturressorts
Berlin (ddp). Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) hat die Abschaffung eigenständiger Kulturressorts wie in Schleswig-Holstein als «kompletten Unfug» bezeichnet. «Nirgendwo kann man durch bloßes Werben und Überzeugen so viel bewirken wie in der Kulturpolitik», sagte Weiss am Donnerstag zur Eröffnung des 3. Kulturpolitischen Bundeskongresses in Berlin.
Dazu müsse man jedoch «reden, reden, reden» - und dies koste Zeit. Weiss bezweifelte, dass «ein Nebenerwerbskulturpolitiker» sich diese Zeit nehmen könne. Für Künstler sei zudem ein Ansprechpartner mit wirkungsmächtigem Amt wichtig.
Weiss kritisierte, in den 90er Jahren sei die Kultur zum «weichen Standortfaktor» gestempelt worden. Davon habe sich die Kulturpolitik bis heute nicht erholt.
Klassik-Stiftung will Einzelheiten ihrer Reform bekannt geben
Weimar (ddp-lth). Die Weimarer Klassik-Stiftung will am Freitag (12.00 Uhr) Einzelheiten über ihre künftige Ausrichtung bekannt geben. Stiftungspräsident Hellmut Seemann und Kultusminister Jens Goebel (CDU) werden in Weimar gemeinsam die Ergebnisse eines Gutachtens zur inhaltlichen und organisatorischen Erneuerung vorstellen. Die Stiftung hatte im vergangenen Jahr auf Drängen des Wissenschaftsrates eine Strukturkommission eingesetzt, um das Gutachten zu erarbeiten.
Der Wissenschaftsrat hatte die wissenschaftliche Leistung der Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen unter die Lupe genommen und deren Zustand heftig kritisiert. Zugleich forderte das Gremium eine inhaltliche wie organisatorische Neuausrichtung. Seemann hatte damals eingeräumt, dass die Stiftung 15 Jahre nach der Wende noch keine Richtung gefunden habe.
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