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26.2.: kulturpolitik aktuell +++ kulturpolitik

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Deutsche Künstler für Schröders Irak-Kurs +++ Grass: Bush betreibt antiamerikanische Politik


Deutsche Künstler für Schröders Irak-Kurs
orf - Prominente deutsche Intellektuelle und Künstler haben sich mit Bundeskanzler Gerhard Schröder in der Irak- Frage solidarisch erklärt.
In einer gemeinsamen Erklärung wird ein Krieg gegen den Irak abgelehnt. "Die Gründe, aus denen dieser Krieg geführt werden soll, sind uns nicht einsichtig", heißt es in dem am Mittwoch in Hamburg veröffentlichten Text. Durch einen Krieg drohe "tausendfacher Tod von Unschuldigen" und "eine Radikalisierung der islamischen Welt".
Zu den 19 Unterzeichnern gehören die Autoren Günter Grass und Martin Walser, der Philosoph Peter Sloterdijk, PEN-Präsident Johano Strasser, der Musiker Marius Müller-Westernhagen und der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Jürgen Flimm.
Schröder habe es als erster europäischer Regierungschef auf sich genommen, vor einem Irak-Krieg zu warnen, was ihm zahlreiche Diffamierungen und den Vorwurf des Antiamerikanismus eingebracht habe.
"Dieser Kritik möchten wir entgegentreten", schreiben die Unterzeichner und fügen wörtlich hinzu: "Wir halten den Vorwurf des Antiamerikanismus für töricht, weil Kritik am politischen Verhalten eines Partners keine Verletzung der Beziehungen, sondern Voraussetzung für eine fundierte Freundschaft ist."

Grass: Bush betreibt antiamerikanische Politik
orf - Der Schriftsteller Günter Grass hat davor gewarnt, die Haltung der Kriegsgegner im Irak-Konflikt als antiamerikanisch abzutun.
"Die am stärksten antiamerikanische Politik betreibt derzeit der amerikanische Präsident George W. Bush selbst", sagte der Autor nach Presseberichten vom Dienstag in der spanischen Universitätsstadt Salamanca. Grass hielt der US-Regierung vor, andere Staaten in der Irak-Frage wirtschaftlich unter Druck zu setzen.
"Die USA werden sich Israel und die Türkei kaufen", sagte der Schriftsteller nach Angaben der Nachrichtenagentur EFE, "sie haben sich ihre Verbündeten schon immer mit den unterschiedlichsten Mitteln gesucht."
Grass bedauerte, dass die europäischen Staaten im Irak-Konflikt nicht mit einer Stimme sprächen und sich nicht gemeinsam der Linie von Bush entgegenstellten. Der Autor präsentierte in Salamanca die spanische Übersetzung seiner Novelle "Im Krebsgang".