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26.6.: kulturfinanzierung aktuell +++ kulturfinanzierung

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Würzburg: Zukunft des «Umsonst & Draussen»-Festivals gefährdet +++ Berlin: Finanzierung der Berlin-Brandenburgischen Buchwochen gefährdet


Würzburg: Zukunft des «Umsonst & Draussen»-Festivals gefährdet
Würzburg (ddp-bay). Das nach eigenen Angaben größte kostenlose Musikfestival Süddeutschlands, das «Umsonst & Draussen» in Würzburg, steht möglicherweise vor dem Aus.
«Ich weiß derzeit nicht, ob es eine Zukunft für das U&D gibt», sagte der Geschäftsführer des Trägervereins, Ralf Duggen, am Montag auf ddp-Anfrage. Wegen des schlechten Wetters vor allem am vergangenen Freitag und Samstag seien weniger Besucher zur 20. Auflage der Veranstaltung gekommen als kalkuliert. Insgesamt waren es statt erwarteten 100 000 Gästen nur rund 55 000. Damit stehe jetzt schon fest, dass ein Verlust bleiben werde. Wie hoch der ausfalle, könne erst in einigen Wochen beziffert werden.
Schon im Vorjahr hatten die Veranstalter nach eigenen Angaben einen Verlust von 25 000 Euro verkraften müssen. Duggen befürchtet nun zudem, dass die Stadt Würzburg den Trägerverein für die Schäden am Rasen auf den Mainwiesen haftbar machen wird. «Wir setzen stark auf das Verständnis der zuständigen Stellen bei der Stadt, schließlich haben wir uns das Wetter nicht ausgesucht und rechnen wegen des recht schwachen Besuchs mit deutlich geringeren Einnahmen», sagte Duggen.

Berlin: Finanzierung der Berlin-Brandenburgischen Buchwochen gefährdet
Berlin (ddp-lbg). Die Senatskulturverwaltung hat dem Börsenvereins des Deutschen Buchhandels die Streichung der finanziellen Förderung der Berlin-Brandenburgischen Buchwochen ab 2008 angekündigt. Damit würden den Veranstaltern jährlich rund 30 000 Euro fehlen, sagte Detlef Bluhm, Landesvorsitzender Berlin-Brandenburg des Vereins am Montag der Nachrichtenagentur ddp. Das entspreche etwa 75 Prozent der jährlichen Kosten. Das Land Brandenburg beteiligt sich den Angaben Bluhms zufolge derzeit mit etwa 10 000 Euro. Sollte der Senat an seiner Entscheidung festhalten, wird der Börsenverein nach eigenen Angaben überlegen, seine jährliche Hauptversammlung – die Buchhändlertage - nicht länger in Berlin zu halten.
Ein Sprecher der Senatskulturverwaltung erklärte, dass die Mittel bislang aus dem Budget für Projektförderung gekommen seien. Es sei aber nicht im Sinne dieser Förderung, dass ein Teil der Gelder für regelmäßige Veranstaltungen verwendet werde. Zudem hätten die Buchwochen jährlich bis zu 40 Prozent der zur Verfügung stehenden Mittel bekommen, sagte der Sprecher. In den laufenden Haushaltsverhandlungen des Senats werde nun geprüft, ob die Buchwochen zukünftig mit Mitteln der Wirtschaftsverwaltung zu fördern seien.
Nach Angaben des Brandenburger Kulturministeriums sind die Senatspläne dort bekannt, hätten vorerst aber keinen Einfluss auf die Förderung der Veranstaltung durch das Ministerium. Er sei zuversichtlich, dass Berlin auch weiterhin die Buchwochen fördern werde, sagte ein Sprecher.
Die Berlin-Brandenburgischen Buchwochen gehörten zu den ältesten und erfolgreichsten Veranstaltungsreihen nach der Wiedervereinigung, sagte Bluhm. Die diesjährigen Buchwochen finden vom 28. Oktober bis zum 18. November statt. Geplant sind rund 120 Veranstaltungen.