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Streit um Germanisches Nationalmuseum beigelegt +++ Ausgaben der Kommunen für Thüringer Bibliotheken konstant
Streit um Germanisches Nationalmuseum beigelegt
Nürnberg (ddp-bay). Der Streit um die Sanierungsfinanzierung des Germanischen Nationalmuseums (GMN) in Nürnberg ist beigelegt. Die Berliner Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) sagte nach einer Baustellenbesichtigung am Montag in Nürnberg, dass das Bauvorhaben «zügig beendet» werden müsse. Ein Baustopp sei «zu keinem Zeitpunkt» vorgesehen gewesen. Um den Umbau von 1600 Quadratmetern Ausstellungsfläche wie vorgesehen bis zum Herbst 2005 abschließen zu können, sollen die benötigten 672 000 Euro nun durch Umschichtungen im Bundeshaushalt bereit gestellt werden.
GNM-Generaldirektor Ulrich Großmann sagte, er sei «glücklich über das Ergebnis». Ohne den «Kompromiss» hätte dem größten Museum deutscher Kunst und Kultur Anfang des nächsten Jahres durchaus eine Finanzlücke gedroht, die einen Baustopp für zwei Jahre zur Folge gehabt hätte. Die Sanierungen des Galeriebaus stünden vor dem Abschluss. Dort sollen nächstes Jahr die Sammlungen der Vor- und Frühgeschichte sowie des frühen Mittelalters und eine bedeutende Textiliensammlung Aufnahme finden.
Der Vorsitzende des GNM-Verwaltungsrates, Ex-Kunstminister Hans Zehetmaier (CSU), betonte, «für uns war Feuer am Dach». So habe der Bund mitgeteilt, dass der Zuschuss für das Jahr 2005 in Höhe von 672 000 Euro «auf Null reduziert» werde. Nun herrsche «Übereinstimmung», dass die Baumaßnahmen schnell beendet werden müssten. Der Ausbau samt Inneneinrichtung soll im nächsten Jahr vollendet werden.
Weiss kritisierte die «Polemik in den vergangenen Wochen». So sei die Argumentation des Museums, wonach Kürzungen in Höhe von über 17 Prozent drohten, nicht richtig und «hochgradig emotional» gewesen. Sie sei vielmehr davon ausgegangen, dass die Bauarbeiten 2004 abgeschlossen sein würden. Dadurch habe lediglich ein «Zeitproblem in der Finanzierung» bestanden.
Zu einem vom Museum gestellten Nachtrag in Höhe von 3,5 Millionen Euro für weitere Baumaßnahmen am Obergeschoss des Sanierungsobjektes sagte Weiss, dies bedeute eine «Kostensteigerung um 50 Prozent» und stelle eine «große Belastung» dar. Die Arbeiten würden sich verzögern, weil die Mittel erst ab 2007 fließen könnten. Zehetmaier betonte, dass der Nachtrag zwischen Bund und Land abgestimmt wurde. Dieses Thema werde «noch genug Sorgen bereiten».
Ausgaben der Kommunen für Thüringer Bibliotheken konstant
Erfurt (ddp-lth). Die Ausgaben der Thüringer Kommunen für ihre öffentlichen Bibliotheken sind seit 1995 weitgehend konstant geblieben. Im Jahr 2002 betrugen sie 20,4 Millionen Euro, wie das Landesamt für Statistik am Montag in Erfurt mitteilte. Das waren 300 000 Euro weniger als im Jahr zuvor. Mit 14,7 Millionen Euro wurde ein wesentlicher Teil für Personalkosten benötigt. Weitere 1,8 Millionen Euro bezahlten die Gemeinden für weitere Verwaltungs- und Betriebsausgaben, wie den Erwerb von Büchern und Zeitschriften. Für Mieten, Pachten, Unterhalt und Bewirtschaftung der Grundstücke und Gebäude wurden 1,6 Millionen Euro, für Sachinvestitionen 1,5 Millionen Euro und für sonstige Geschäfts- und Sachausgaben 0,5 Millionen Euro benötigt.
Die Einnahmen lagen 2002 bei 3,5 Millionen Euro. Das war eine halbe Million Euro weniger als im Jahr zuvor. 2,4 Millionen Euro der Einnahmen erhielten die Gemeinden aus Zuweisungen und Zuschüssen für laufende und investive Zwecke. Über die Gebühren für die Benutzung der öffentlichen Bibliotheken wurden 400 000 Euro eingenommen. Das waren 14 Prozent der Einnahmen.
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