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Berlin: Kulturstiftung des Bundes startet neue Tanzoffensive +++ Berlin: Bühnenverein - Deutsche Bank hat Verantwortung für Hauptstadt-Kultur


Berlin: Kulturstiftung des Bundes startet neue Tanzoffensive
Berlin (ddp). Der zeitgenössische Tanz soll künftig in Deutschland mehr Anerkennung finden. In acht Städten und in Berlin werden in den kommenden fünf Jahren mit Mitteln der Kulturstiftung des Bundes Projekte gefördert, die das Engagement für den Tanz stärken, wie die künstlerische Direktorin der Stiftung, Hortensia Völckers, am Donnerstag in Berlin sagte. «Wir haben die Städte eingeladen, Konzepte zur Verbesserung der Situation des Tanzes vorzulegen», sagte sie. 14 Städte hätten ihre Konzepte eingereicht, von denen schließlich 8 ausgesucht wurden. Ausgewählt wurden Bremen, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Essen, Hamburg, München und Potsdam. «Voraussetzung war, dass Stadt oder Land für die Hälfte der Kosten aufkommen«, sagte Völckers.
Für ihren »Tanzplan Deutschland« hat die Kulturstiftung des Bundes insgesamt 12,5 Millionen Euro bereitgestellt. Den jetzt startenden »Tanzplan vor Ort« unterstützt die Stiftung mit 6,4 Millionen Euro. »Insgesamt konnten mit dem Finanzierungsanteil der Städte oder Länder und weiteren Drittmitteln rund 15,5 Millionen Euro für den Tanz mobilisiert werden«, sagte Völckers.
Die Projekte der ausgewählten Städte reichen von der Forschung über den Bereich Tanzausbildung an Schulen bis zur professionellen Hochschulausbildung. Zur berufsspezifischen Weiterbildung ist die Gründung eines neuen Choreografischen Zentrums in Hamburg geplant. In Dresden soll an der Palucca-Schule unter dem Namen Studio Dresden ein neues Tanzensemble für Abgänger deutscher Tanzhochschulen gegründet werden. Mit dem »Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin" wird eine Ausbildungsstätte für zeitgenössischen Tanz und Choreografie geschaffen. Unter der Leitung der Berliner Senatsverwaltung sollen Hochschulen und freie Tanzszene gemeinsam an dem neuen Zentrum arbeiten.

Berlin: Bühnenverein - Deutsche Bank hat Verantwortung für Hauptstadt-Kultur
Berlin/Köln (ddp-bln). Der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Klaus Zehelein, fordert von der Deutschen Bank umfassende Anstrengungen, um den Abriss des Theaters und der Komödie am Kurfürstendamm zu verhindern. Auch die Deutsche Bank trage Verantwortung für das Kulturleben der Bundeshauptstadt. «Die Absicht, ein Theater durch eine Einkaufspassage, also einen Konsumtempel, zu ersetzen, ist absurd», hob Zehelein am Donnerstag in Köln hervor. Kultureinrichtungen seien für die Attraktivität der Bundeshauptstadt unerlässlich. Niemand komme nach Berlin, um dort lediglich einzukaufen.
Auch die Berliner identifizierten sich nur mit ihrer Stadt, wenn über Kultureinrichtungen diese Bindung gewahrt werde. Dabei hätten gerade Spielstätten mit großer Tradition, wie die seinerzeit von Max Reinhardt betriebenen Theater am Kurfürstendamm, große Bedeutung. «Der Kudamm hat nur eine Zukunft, wenn dort auch Theater und Kinos erhalten bleiben», unterstrich der Präsident.« Wer das nicht einsehe, zerstöre das zwischen Ost und West bestehende Gleichgewicht der Stadt Berlin. Zugleich begrüßte Zehelein die geplanten Gespräche zwischen dem Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Josef Ackermann, und dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). Er erwartet »eine Lösung im Sinne der Kulturstadt Berlin".