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Stiftung Schloss Friedenstein soll Museen übernehmen +++ Dringender Sanierungsbedarf für Berlins Pergamon-Museum

Stiftung Schloss Friedenstein soll Museen übernehmen
Gotha (ddp-lth). Die Stadt Gotha und das Land Thüringen wollen für den Erhalt des Schlosses Friedenstein und der Sammlungen eine gemeinsame Stiftung gründen. Die Stadt solle 75 Prozent und das Land 25 Prozent an der Stiftung Schloss Friedenstein halten, sagte Oberbürgermeister Volker Doenitz (SPD) am Montag in Gotha. Die Institution solle am 1. Januar kommenden Jahres ihre Arbeit
aufnehmen.
Aufgabe der Stiftung wird es Doenitz zufolge sein, die drei Museen der Stadt zu betreiben. Neben den wertvollen Kunstsammlungen des Schlossmuseums betreffe dies das Naturkundemuseum und das regionalgeschichtliche Museum. Die Liegenschaften des einstigen Herrscherhauses, darunter neben dem Schloss die Orangerie, das Teeschlösschen und die historischen Parkanlagen, gehen ab 1. Juli dieses Jahres in die landeseigene Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten ein. Möglicherweise wird die neue Gothaer Stiftung zu einem späteren Zeitpunkt auch die Immobilien übernehmen.
Die Übereinkunft von Stadt und Land muss den Angaben zufolge noch durch den Gothaer Stadtrat bestätigt werden. Die Abgeordneten werden darüber voraussichtlich am 26. Februar entscheiden.
Der Freistaat hatte im Sommer 2001 eine gütliche Einigung mit den Nachkommen der einstigen Herzöge von Sachsen-Coburg-Gotha geschlossen. Darin verzichteten die Erben auf die Restitutionsforderungen für das Gothaer Schloss, die Kunstsammlungen, Museen, das Thüringische Staatsarchiv Gotha, die Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha und weitere Immobilien. Als Ausgleich erhielten die heutigen Forstunternehmer 802 Hektar Staatswald im Wert von etwa 7,5 Millionen Euro.

Dringender Sanierungsbedarf für Berlins Pergamon-Museum
Das Pergamon-Museum auf der Berliner Museumsinsel muss dringend saniert werden. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Lehmann, sagte, aus Sicherheitsgründen bestehe akuter Handlungsbedarf.
Das Gebäude befinde sich in einem maroden Bauzustand. Damit das Museum überhaupt offen gehalten werden könne, müssten so schnell wie möglich erste Notreparaturen erfolgen. Lehmann kritisierte, dass noch niemand mit den konkreten Planungen beauftragt wurde.
Lehmann forderte auf der Jahrespressekonferenz seiner Stiftung zugleich ein neues Eingangsgebäude für die Häuser auf der Museumsinsel. Ansonsten könne das Ensemble nicht funktionieren. In ein solches Gebäude sollten nach Lehmanns Vorstellungen auch Geschäfte, Restaurants und ein Medienzentrum integriert werden.
Zufrieden zeigte sich der Stiftungspräsident mit den Besucherzahlen des vergangenen Jahres. Trotz weniger Touristen kamen 3,2 Millionen Menschen in die Staatlichen Museen, so viel wie nie zuvor. Publikumsmagneten waren wieder einmal das Pergamonmuseum und die im Dezember 2001 wiedereröffnete Alte Nationalgalerie.
Für dieses Jahr kündigte Lehmann drei Ausstellungshöhepunkte an. Ab Mitte Mai wartet die Schau "Die Azteken" auf Besucher. Ab Oktober ist eine große Goya-Ausstellung in der Alten Nationalgalerie geplant. Hinzu kommt im September die Schau "Berlin-Moskau.Moskau-Berlin 1950-2000" im Martin-Gropius-Bau.