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31.10.: kulturfinanzierung aktuell +++ kulturfinanzierung

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Flierl: Keine Chancen für Metropol als öffentlich-gefördertes Theater +++ Weimar: Kunstfest 2003 steht auf der Kippe +++ Löbau-Zittau will eigenes Theater behalten

Flierl: Keine Chancen für Metropol als öffentlich-gefördertes Theater
Berlin (ddp-bln). Berlins Kultursenator Thomas Flierl (PDS) sieht keine Chance mehr für eine Wiedereröffnung des 1997 geschlossenen Metropol als öffentlich gefördertes Theater. «Das ist aber kein Grund, sich in Abrissfantasien zu ergehen», sagte der Senator dem «Berliner Kurier» (Freitagausgabe).
Damit reagierte Flierl auf Presseberichte, wonach das Theater an der Friedrichstraße offenbar abgerissen werden solle. Der Vermögensausschuss des Abgeordnetenhauses habe bereits über den Abriss des Theaters und den Verkauf des Grundstücks diskutiert. Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) wolle das seit Jahren geschlossene Theater nicht erhalten und das Metropol-Grundstück so teuer wie möglich verkaufen, berichtete die «Berliner Zeitung».
Flierl betonte dagegen, dass zwei Angebote auch aus dem europäischen Raum für eine kommerzielle Nutzung des Hauses von Musical bis Operette vorliegen. Er fügte hinzu: «Natürlich haben die meine volle Unterstützung, aber die Geschichte lehrt: Man sollte eine gewisse Skepsis wahren, um keine falschen Erwartungen zu wecken - zumal Berlin mit dem Theater des Westens und dem Musicaltheater am Potsdamer Platz bereits zwei große Standorte dieser Art hat.»
Sarrazin sagte dem Blatt: «Der Liegenschaftsfonds wird die Metropol-Liegenschaft ertragsmaximal verwerten. Unter dieser Voraussetzung erhalten kulturelle Nutzungen den Vorrang.»
Das Musicalunternehmen Stage Holding, das das Metropol erworben hatte, will von seinem Rückgaberecht Gebrauch machen, weil die Sanierung zu teuer geworden sei. Im Gegenzug strebt die Stage Holding eine Übernahme des Theaters des Westens für 15 Jahre an.

Weimar: Kunstfest 2003 steht auf der Kippe
mdr - Das Kunstfest Weimar droht im kommenden Jahr wegen Finanzierungsproblemen zu platzen. Der künstlerische Beirat des Festes hat empfohlen, das Fest 2003 ausfallen zu lassen und damit zu sichern, dass Nike Wagner 2004 wie vorgesehen die künstlerische Leitung des Festivals übernimmt. mdr - Die Urenkelin von Richard Wagner hatte ihre Zusage davon abhängig gemacht, dass das Budget des Festivals gesichert wird. Der Stadtrat hatte sich zwar zum Kunstfest bekannt, die Höhe des städtischen Zuschusses jedoch in Frage gestellt.
Beirats-Sprecher Seemann sagte, es gebe lediglich Überlegungen, das Festival in kleinerer Form durchzuführen. Er räumte dem aber wenig Chancen ein. Weimars Oberbürgermeister Germer sagte, fraglich sei, welche Folgen die einjährige Pause haben könnte. Eine Atempause 2003 bezeichnete er jedoch als nicht so "dramatisch". Das Kunstfest wird über eine Mischfinanzierung getragen, die sich aus städtischen, Landes- und Bundesgeldern zusammen setzt. Sinkt der kommunale Anteil, drohen die anderen Stützen wegzubrechen oder geringer auszufallen. Germer zufolge ist noch unklar, ob das erstmals vom Bund bereit gestellte Geld bei einer einjährigen Pause ins übernächste Jahr gerettet werden kann.
Unterdessen protestierten führende Weimarer Kulturmanager scharf gegen die Kulturpolitik der Stadt. Nach Auffassung von Nationaltheater-Intendant Märki, Stiftungspräsident Seemann, Knigge von der Gedenkstätte Buchenwald und Musikhochschulrektor Arens haben die Stadträte die Bereitschaft gezeigt, "die Identität Weimars aufzuopfern". Das Haushaltssicherungskonzept sei ein "Dokument kommunaler Selbstaufgabe"Das Kunstfest Weimar ist eines der bedeutendsten Festivals Mitteldeutschlands und hat bundesweite Ausstrahlung. Die Stadt unterstützte das mehrtägige Event bisher jährlich mit 250.000 Euro. Die Goethe-Stadt leidet jedoch seit Jahren unter chronischem Geldmangel. Vom Kulturetat in Höhe von derzeit 7,9 Millionen Euro fließen 5,2 Millionen - das sind 65 Prozent - in die Hochkultur. Anfang Oktober beschloss der Stadtrat deshalb massive Streichungen im kulturellen und sozialen Bereich.
Quelle: http://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/380266.html
s.auch: http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=315…

Löbau-Zittau will eigenes Theater behalten
mdr - Der Kreistag von Löbau-Zittau hat am Mittwoch die Weichen für die Weiterführung eines eigenständigen Theaters in Zittau gestellt. Die Räte billigten ein Positionspapier, das die Fraktionen von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, PDS und FDP/DSU vorgelegt hatten. Landrat Vallentin wird darin beauftragt, alle nötigen Vorbereitungen zu treffen.Um das Theater gibt es Streit, weil der Kulturkonvent Oberlausitz/Niederschlesien nicht mehr zahlen will. Der Konvent verlangt ein Theater mit Spielstätten in Zittau, Bautzen und Görlitz. Durch die Zusammenlegungen der bislang eigenständigen Spielstätten sollen 50 Stellen wegfallen. Der Kreistag befürchtet die Schließung des Theaters in Zittau.
Quelle: http://www.mdr.de/nachrichten/kultur/