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Planungssicherheit für «Leuchttürme» der Kultur +++ Kulturstaatsministerin Weiss über Senat verärgert +++ «Liquidation der Kunst» - Symposium über Adorno am Freitag +++ Proteste gegen Kürzungen - Verein organisiert Kulturschredder-Aktion
Planungssicherheit für «Leuchttürme» der Kultur
Berlin (ddp). Mit einem Gesamtetat von jährlich 38,3 Millionen Euro unterstützt die Kulturstiftung des Bundes ab 2004 Kulturprojekte in ganz Deutschland. Im Mittelpunkt stehen fünf «Leuchttürme der Gegenwartskultur», denen die Stiftung Planungssicherheit für fünf Jahre gewährt, wie am Mittwoch mitgeteilt wurde.
Gefördert werden die documenta 12 , die Berlin Biennale, das Theatertreffen Berlin, das Ensemble Modern, die Tage Neuer Musik Donaueschingen und die Transmediale Berlin. Weitere Fördermittel gehen an 61 neue Einzelprojekte sowie in einen von der Kulturstiftung gegründeten Fonds für deutsch-polnische Kulturbegegnungen.
Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) kündigte an, dass die Kulturstiftung des Bundes ihre Bereitschaft erklärt habe, die selbstverwalteten Kulturförderfonds im Jahr 2004 in ihre Förderung aufzunehmen und die Mittel auf jeweils eine Millionen Euro aufzustocken. Über die Fonds können Einzelkünstler und Projekte unterstützt werden.
http://www.kulturstiftung-bund.de
Kulturstaatsministerin Weiss über Senat verärgert
Berlin (ddp-bln). Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) ist über den Berliner Senat verärgert, weil er den ausgehandelten Hauptstadtkulturvertrag erneut hat platzen lassen. Der «Berliner Zeitung» (Mittwochausgabe) sagte sie, es sei ein eigenartiges Vorgehen, nach Ende der Verhandlungen neue Forderungen zu stellen. Die Berliner Politik habe sich nie vertrauenswürdig verhalten, kritisierte Weiss. «Noch immer wollen Einzelne nichts lieber, als die Deutsche Oper zu schließen und trotzdem das Reformgeld einzustreichen.»
Die Opernreform gilt als Hintergrund für den Vertragskrieg. Der Bund hatte die Aufstockung seiner Zuwendungen für Berlin vom Erhalt der drei Opern abhängig gemacht. Im Umkreis der Staatsministerin gilt es dem Bericht zufolge als sicher, dass sie den Vertrag nicht nachbessert. Das Abkommen regelt die Zuwendungen, die der Bund in besonderer Verantwortung für die Kultur der Hauptstadt leistet. Er sollte im nächsten Monat mit deutlich erweitertem Umfang in Kraft treten.
«Liquidation der Kunst» - Symposium über Adorno am Freitag
Düsseldorf (ddp-nrw). In Düsseldorf können sich Interessierte am Freitag über die Kunst- und Kulturkritik Adornos informieren. Anlässlich des 100. Geburtstags des Wissenschaftlers veranstaltet der Studiengang Kulturwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität gemeinsam mit der Kunstsammlung NRW ein Symposium unter dem Titel «Liquidation der Kunst».
Bei der Veranstaltung soll Adornos markante Kritik an Kultur und Kunst mit gegenwärtigen Kunst- und Medienverhältnissen konfrontiert werden, wie die Kunstsammlung NRW am Mittwoch erläuterte. Dabei sollen Möglichkeiten der Ästhetik Adornos zur Sprache kommen.
Das Symposium beginnt am Freitagmorgen mit zwei Vorträgen zu Adornos Ästhetik und zu Beispielen aus der modernen Kunst und Adornos Ästhetik. Am Nachmittag geht es weiter mit Vorträgen zu aktuellen Medientheorien und Möglichkeiten oder Unmöglichkeiten einer Gegenwärtigkeit Adornos.
Das Symposium endet am Abend mit einer Podiumsdiskussion zum Thema «\'Adorno taucht aus der Versenkung erst gar nicht mehr auf...\' Zum Studium der Kultur- und Medienwissenschaften und Adornos Kulturkritik.»
Zu der Veranstaltung sind Wissenschaftler, Studierende und vor allem interessierte Bürger eingeladen.
Proteste gegen Kürzungen - Verein organisiert Kulturschredder-Aktion
Köln (ddp-nrw). Mit einer breit angelegten Protestaktion will der Kulturrat NRW gegen die geplanten Kürzungen der Landesregierung mobil machen. Wie der Verein am Dienstag in Köln mitteilte, können sich Kulturschaffende und Bürger im ganzen Land via Internet (www.kulturschredder-landesregierung.de) mit so genannten «Kulturschredderstreifen» versorgen.
Auf den Streifen wird zum Beispiel unter dem Motto «Uns vergeht hören und sehen und singen» gegen die Einschnitte protestiert. Die Streifen sollen dann unter anderem auf Briefen, Protokollen, Plakaten, Programmheften oder Petitionen aufgeklebt werden.