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Erfurt/Weimar: Holding Staatstheater Thüringen geplant +++ Berlin: Schäden in Millionenhöhe an Berliner Theatern


Erfurt/Weimar: Holding Staatstheater Thüringen geplant
Erfurt/Weimar (ddp-lth). Die Diskussion um ein Zusammengehen der Theater in Erfurt und Weimar geht in eine neue Runde. Den Fraktionen der Stadträte beider Kommunen liege ein Kompromisspapier vor, wonach eine Holding Staatstheater Thüringen geplant sei, sagte ein Sprecher des Thüringer Kultusministeriums am Montag der Nachrichtenagentur ddp.
Danach sollen die Oper Erfurt und das Deutsche Nationaltheater Weimar auch künftig unter der Leitung zweier Intendanten künstlerisch selbstständig und wirtschaftlich unabhängig voneinander arbeiten. Ein zentraler Bühnenservice solle Technik und Verwaltung beider Häuser übernehmen. Alle drei Teilbetriebe sollen unter dem Dach einer übergeordneten GmbH zusammengeführt werden.
Das in wochenlanger Kleinarbeit erarbeitete Papier war den beiden Oberbürgermeistern Andreas Bausewein aus Erfurt und Stefan Wolf aus Weimar (beide SPD) vergangenen Donnerstag von Kultusminister Jens Goebel (CDU) übergeben worden. Sie sollen jetzt das Votum der Fraktionen ihrer Stadträte einholen.
Nach den Planungen des Ministeriums soll noch vor Ostern eine Entscheidung über die Zukunft der Theater in der Mitte Thüringens fallen. Allerdings wollen die Fraktionen des Weimarer Stadtrates frühestens am Donnerstag eine gemeinsame Erklärung zu den Plänen abgeben, wie ein Sprecher Wolfs sagte. In den Fraktionen gebe es derzeit deutlichen Widerstand gegen die Vorschläge des Ministeriums. Das Kompromisspapier werde als diskussionsbedürftig angesehen. Zudem gebe es Befürchtungen, wonach die geplante Holding der erste Schritt zu einer Fusion sein könnte.

Berlin: Schäden in Millionenhöhe an Berliner Theatern
Berlin (ddp-bln). Viele Berliner Theater und Museen befinden sich in einem sehr maroden Zustand. Wie aus einem Bericht der Staatssekretärin für Stadtentwicklung, Hella Dunger-Löper (SPD), an das Abgeordnetenhaus hervorgeht, belaufen sich die veranschlagten Kosten für dringend notwendige Sanierungsarbeiten auf mehr als zehn Millionen Euro, wie die «Berliner Morgenpost» (Montagausgabe) berichtet. Betroffen seien unter anderem die Schaubühne, das Deutsche Theater und die Nikolaikirche.
Dem Bericht zufolge müssen im Deutschen Theater in Mitte nach Rohrbrüchen die maroden Sanitäranlagen, wie Dusch-, Wasch- und WC-Räume, erneuert werden. Allein 2007 würden dafür noch 525 000 Euro benötigt. Insgesamt eine Million Euro koste die neue Heizung mit Anschluss ans Fernwärmenetz.
Wie die Zeitung weiter schreibt, ist bei der Schaubühne am Lehniner Platz das Dach undicht. Gesamtkosten in den nächsten zwei Jahren: 1,15 Millionen Euro. Aufgrund von eindringendem Regenwasser müssten 4300 Quadratmeter Dachabdichtung, Wärmedämmung und Verblendung erneuert werden. In der Nikolaikirche, die zur Stiftung Stadtmuseum Berlin gehört, geht von der vorhandenen Elektroanlage eine «erhebliche Brandgefahr für das Objekt aus», wie die Staatssekretärin schreibt. Weil auch noch der Fußboden und Heizungsanlage erneuert werden müssen, belaufen sich die Kosten auf 1,087 Millionen Euro.
Unklar sei bisher auch noch, wie teuer die Sanierung der Staatsoper Unter den Linden wird, heißt es in dem Bericht. Die bisher veranschlagten 130 Millionen Euro würden womöglich nicht ausreichen.