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4.2.: kulturfinanzierung aktuell +++ kulturfinanzierung in berlin

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Berlin: CDU stärkt Kultursenator den Rücken +++ Geteiltes Echo auf stärkere Kulturfinanzierung des Bundes


Berlin: CDU stärkt Kultursenator den Rücken
Berlin (ddp-bln). Die Berliner CDU-Fraktion stärkt Kultursenator Thomas Flierl (PDS) bei der Opernstrukturreform den Rücken. Mit dem Konzept zum Erhalt dreier eigenständiger Opernhäuser gehe Flierl «in die richtige Richtung», sagte am Dienstag CDU-Kulturexpertin Monika Grütters. Ähnliche Vorschläge habe die Union bereits vor Monaten unterbreitet. Grütters forderte den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) auf, bei der Umsetzung der Pläne die Kultur- und nicht allein die Finanzpolitik im Auge zu haben und dies im Senat durchzusetzen.
Allerdings äußerte Grütters Kritik an Einzelpunkten des Reformvorhabens. Danach fehlten detaillierte Aussagen zu den Standortproblemen der Opern und zur Sanierung des Staatsoperngebäudes. Auch die wechselseitige Bespielung der Bühnen sei in dem Konzept ausgeblendet.
Flierl wollte am Dienstag dem Senat offiziell das bereits am Montag der Öffentlichkeit präsentierte Strukturkonzept für die drei Berliner Opernhäuser vorstellen. Dieses sieht im Kern vor, Deutsche Oper, Komische Oper und Staatsoper Unter den Linden als künstlerisch und wirtschaftlich selbstständige Betriebe zu erhalten. Die Bühnen sollen unter dem Dach einer öffentlich-rechtlichen Stiftung agieren. Zudem werden eine Ballett GmbH und eine Bühnenservice GmbH gegründet. Die dauerhafte Entlastung des Landeshaushalts soll 31,5 Millionen Euro betragen.

Geteiltes Echo auf stärkere Kulturfinanzierung des Bundes
Berlin (ddp-bln). Die vom Bund in Aussicht gestellte stärkere finanzielle Förderung der Berliner Kultur ist auf ein geteiltes Echo gestoßen. PDS-Landes- und Fraktionschef Stefan Liebich betonte, der Bund habe das Thema endlich als bundespolitische Frage erkannt. Kritik übte dagegen der Berliner CDU-Bundestagsabgeordnete und kulturpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Günter Nooke.
Nooke warf Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) vor, während laufender Haushaltsberatungen im Bundestag «ein zumindest ungewöhnliches Versprechen» abgegeben zu haben, obwohl auch bei der Kultur gekürzt werde. Die Parlamentarier seien nicht gefragt worden. Zudem greife Weiss einem neuen Hauptstadtkulturvertrag vor, der sich von der Frage leiten lasse müsse, was zu Kultur von nationaler Bedeutung gehöre, betonte Nooke. Mit einer Förderung «auf Zuruf und Bastelei» sei das nicht zu leisten.
Mit seinem Opernkonzept sei Kultursenator Thomas Flierl (PDS) das gelungen, was alle seine Vorgänger nicht vermochten, betonte Liebich. Dies liege auch an den finanziellen Zusagen des Bundes. Bleibe aber die Unterstützung aus, müsse Berlin «einschneidende Strukturmaßnahmen» vornehmen. Darin seien sich Senator und PDS-Fraktion einig.