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Berliner Metropol-Theater soll erneut verkauft werden +++ Theaterhaus Jena sieht Spielplan gefährdet


Berliner Metropol-Theater soll erneut verkauft werden
Berlin (ddp-bln). Das seit 1997 geschlossene Berliner Metropol-Theater steht erneut zum Verkauf. Nach dem Rückzug der niederländischen Stage Holding beschloss der rot-rote Senat am Dienstag eine Neuausschreibung der traditionsreichen Operetten-Bühne.
Die Stage Holding, die das denkmalgeschützte Haus 2001 erworben hatte und als Musical-Theater weiterführen wollte, war wegen hohen Sanierungsbedarfs vom Vertrag zurückgetreten. Die Kosten werden nach Presseberichten auf mindestens 75 Millionen Euro geschätzt.
Mit dem traditionsreichen Berliner Metropol-Theater ging es nach dem Mauerfall bergab. Nach Jahren der Ungewissheit wurde das mehr als 80-jährige, baufällige Haus 1996 an René Kollo übergeben, der jedoch schon bald darauf scheiterte. Ein Jahr später fiel der Vorhang zum letzten Mal. Die einst legendäre Operettenbühne wurde geschlossen und steht seither leer.
Im März 2001 verkaufte der Senat das Metropol an die niederländische Stage Holding zum symbolischen Preis von einem Euro. Der Unterhaltungskonzern wollte die Spielstätte als Musical-Bühne fortführen und war bereit, bis zu 40 Millionen Euro (80 Millionen Mark) in die Sanierung des denkmalgeschützten Ensembles an der Friedrichstraße zu stecken.
Wegen immens hohen Investitionsbedarfs trat die Stage Holding jedoch im Herbst 2002 vom Vertrag zurück. Seit November ist das Theater wieder Eigentum des Landes. Das Haus wurde in den Liegenschaftsfonds überführt, der es nun verkaufen soll.

Theaterhaus Jena sieht Spielplan gefährdet
Jena (ddp-lth). Das Theaterhaus Jena ist in finanziellen Nöten. Die im Januar verhängte 15-prozentige Haushaltssperre des Landes Thüringen habe drastische Folgen, sagte Theatersprecherin Andrea Hesse der Nachrichtenagentur ddp in Jena. Der aktuelle Spielplan sei akut gefährdet, insbesondere das sommerliche Open-Air-Spektakel zur Eröffnung der Jenaer Kulturarena sei bedroht. Die Theaterleute fordern klare Aussagen vom zuständigen Kunstministerium, wie es weitergehen soll.
Auf eine Intervention bei Ministerin Dagmar Schipanski (CDU) haben die Jenaer nach eigener Aussage bis heute keine Antwort erhalten, obwohl ihnen eine solche bis spätestens Ende Februar avisiert war. «Wir haben zwar von allen Seiten ganz viel Solidarität zugesagt bekommen, aber ohne Geld können wir unsere schönsten Pläne nicht verwirklichen», sagte Hesse. Bei den gesperrten Mitteln gehe es immerhin um mehr als 106 000 Euro. Diese Summe, die für andere Bühnen eher ein Notgroschen sei, stelle das Jenaer Ensemble vor große Probleme.
«Wir sind bisher die Portokasse von Weimar gewesen und haben uns auch so gefühlt», beklagte Hesse angesichts der Millionensummen, mit denen das Land dort unter anderem Theater und Kunstfest unter die Arme greift. Das Theaterhaus hat keinen Finanzierungsvertrag mit dem Land Thüringen wie andere Theater. Vielmehr erhält die Bühne ihre Zuschüsse in Höhe von geplanten 708 000 Euro als Projektfördermittel. Insgesamt verfügt die Theaterhaus Jena gGmbH über einen Etat von 1,7 Millionen Euro, davon trägt die Stadt 731 000 Euro einschließlich der Miete.
http://www.theaterhaus-jena.de