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Künstlerinitiative übergibt Anti-Kriegs-Gedichte an Weiss +++ Brücken bauen - Görlitz strebt mehr kulturelle Kontakte nach Polen an
Künstlerinitiative übergibt Anti-Kriegs-Gedichte an Weiss
Berlin (ddp). Vertreter der internationalen Künstlerinitiative «Poets Against the War» übergeben am Mittwoch in Berlin eine CD-ROM mit 15 000 Anti-Kriegs-Gedichten an Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos). Darunter seien Christa Wolf, Klaus Staeck, Thomas Schliesser, Hans Jessen und Karen Margolis, teilte das Bundespresseamt am Dienstag mit. Die CD-ROM werde weltweit am 5. März in zahlreichen Hauptstädten als Zeichen des Protestes an Regierungsvertreter übergeben.
Die Initiative wurde anlässlich der Kriegsgefahr von dem amerikanischen Schriftsteller Sam Hamill gegründet.
Brücken bauen - Görlitz strebt mehr kulturelle Kontakte nach Polen an
Görlitz (ddp-lsc). Die Europastadt Görlitz/Zgorzelec will ihr Profil in den kulturellen Kontakten über die deutsch-polnische Grenze hinweg schärfen. Nach Einschätzung von Kulturhauptstadt-Manager Peter Baumgardt verfügt die geteilte Stadt über ein großes Potenzial an Kultur. Zahlreiche Initiativen konzentrierten sich jeweils nur auf eine Seite der Neiße, sagte Baumgardt der Nachrichtenagentur ddp. Gebraucht würden mehr gemeinsame Projekte, um die Grenzlage als Besonderheit deutlich zu machen und damit über nationale Grenzen hinweg Brücken zu bauen.
Als «fantastisches Projekt für die deutsch-polnische Verständigung» bezeichnete Baumgardt das polnischsprachige Schauspielanrecht im Görlitzer Theater, weil Zuschauer aus beiden Ländern damit Gelegenheit zur Begegnung und Kommunikation bekämen. Mit Sicherheit würden noch mehr Besucher zu den Vorstellungen kommen, wenn das einzigartige Angebot in Zgorzelec stärker bekannt gemacht würde. Überhaupt sei das Interesse an Veranstaltungen im jeweils anderen Teil der Europastadt zweifellos vorhanden. Nur wüssten die Leute zu wenig darüber. Deshalb sollten die Kräfte gebündelt werden.
Die grenzüberschreitenden Kontakte seien ein wichtiges Pfund bei der Bewerbung für die Kulturhauptstadt Europas 2010. Darin unterscheide sich Görlitz zweifellos von namhaften Mitbewerbern wie Frankfurt und Augsburg. Auch im Hinblick auf die EU-Osterweiterung sei die Öffnung zum Nachbarn wichtig für die Stadtentwicklung. Görlitz werde künftig im Mittelpunkt einer neuen modernen Region stehen, die sich zwischen Dresden, Berlin, Wroclaw (Breslau) und Prag erstreckt. Wenn die Europastadt jedoch wirklich zu einem solchen Zentrum werden will, müsse sie Einzigartiges eindeutiger darstellen.
Görlitz und Zgorzelec könnten beispielsweise ein deutsch-polnisches Festival der Künste ausrichten. Das zeitgenössische Element etwa fehle in der Grenzstadt völlig. Baumgardt könnte sich auch die Einrichtung eines Museums für Gegenwartskunst vorstellen, um den Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Ein durchaus geeignetes Objekt dafür sei der Dom Kultury in Zgorzelec.
Zur Europawoche im Mai würde Baumgardt den innerstädtischen Grenzübergang gern in eine Landschaftsbrücke verwandeln. Mit Blumen und Gewächsen aus europäischen Ländern soll das Bauwerk über der Neiße verschönert werden, um die deutsch-polnische Verbindung äußerlich einladender zu gestalten.
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