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5.7.: kulturfinanzierung aktuell +++ kulturfinanzierung

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Neues Theaterkonzept für Nordhausen +++ Mittelsächsische Theater Döbeln-Freiberg will Theater-GmbH ab 2004


Neues Theaterkonzept für Nordhausen
mdr - Über die Zukunft des Nordhäuser Theaters haben sich die Gesellschafter noch nicht geeinigt. Stadtsprecher Garbe sagte nach einem Gesellschafter-Treffen, die Träger wollten das Konzept am 10. Juli beraten. Der Stadtrat Nordhausen hatte ein Konzept zum Erhalt des Drei-Sparten-Theaters und damit auch des Schauspiels beschlossen.
Er widersprach damit dem ursprünglichen Beschluss der drei anderen Gesellschafter, die eine Schließung der 28-köpfigen Sparte zum Ende der Spielzeit 2003/2004 befürwortet hatten. Stimmen die Gesellschafter dem neuen Vorschlag zu, bleibt Nordhausen ein Drei-Sparten-Theater.
Die Stadt Nordhausen schlägt vor, die Einsparungen an anderer Stelle vorzunehmen. Im Theater sollen 30 Stellen abgebaut werden, darunter im Orchester und im Chor. Das 14-köpfige Ballett wird ganz aufgelöst. Das Theater und das dazu gehörende Loh-Orchester Sondershausen sollen so umstrukturiert werden, dass zwei GmbHs entstehen: eine Orchester- und Musiktheater GmbH sowie eine Veranstaltungs- und Betriebs-GmbH. Zur Letzteren wird das Schauspiel gehören.
Um den Erhalt des Schauspiels hatte es monatelangen Streit gegeben. Hintergrund sind Finanzierungsprobleme. Die beteiligten Gesellschafter - die Städte Nordhausen und Sondershausen sowie die Landkreise Nordhausen und Kyffhäuser - werden ihre Zuwendungen bis 2008 nicht erhöhen. Da die Kosten, vor allem die Personalkosten steigen werden, mussten Sparvarianten gefunden werden. Das Musiktheater und das Orchester standen nie zur Debatte. Das Theater beschäftigt 235 Mitarbeiter. Nordhausen beteiligt sich mit 2,2 Millionen Euro, Sondershausen mit 750.000 Euro, die beiden Landkreise mit je 650.000 Euro am Etat. Das Land gibt einen Zuschuss von jährlich 4,9 Millionen Euro.

Mittelsächsische Theater Döbeln-Freiberg will Theater-GmbH ab 2004
mdr - Wie die Leipziger Volkszeitung berichtete, hat das Mittelsächsische Theater Döbeln-Freiberg dem Freistaat Sachsen Pläne zu einer Theaterreform vorgelegt. Mit der Fusion sollen vier Spielstätten zwischen Leipzig, Dresden und Chemnitz zu einem einzigen Theater verschmelzen, so Christine Klecker, Geschäftsführerin des Freiberger Theaters. Damit könnten Sach- und Personalkosten eingespart werden und zugleich ein künstlerisch anspruchsvolles Programm für die gesamte Region geboten werden. Der Geschäftsführerin schwebt dem Bericht zufolge ein Drei-Sparten-Haus mit großem Klangkörper vor, an dem auch aufwändigere Produktionen möglich seien. Bisher mache man sich mit zu ähnlichen Programmen im Bereich Schauspiel und Sinfonik Konkurrenz. Spätestens zur Saison 2004/2005 soll nach Vorstellung der Geschäftsführerin die Theater-GmbH ihre Arbeit aufnehmen.
Mit dem Vorschlag wollen die Freiberger Theatermacher Schließungsplänen der Landesregierung zuvorkommen. Einschneidende Veränderungen im Kulturbetrieb seien aufgrund sinkender Kulturzuschüsse unumgänglich, so Klecker. Eine Zusammenarbeit mit den benachbarten Häusern könnte Sach- und Personalkosten einsparen. Damit schaffe man eine gute Argumentationsgrundlage gegen befürchtete Schließungen in Sachsen. Ein Sprecher des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst bestätigte, dass die Pläne aus Freiberg zur Zeit geprüft werden.
Das Mittelsächsische Theater Döbeln-Freiberg kann sich eine Fusion mit den Bühnen in Borna, Riesa und Radebeul vorstellen, um Kosten zu sparen. Diese sehen die Vorschläge aus Freiberg eher verhalten. Mit Erstaunen reagierte Christoph Dittrich, Geschäftsführer der Elbland Philharmonie Riesa auf die Fusionspläne aus Freiberg. Er sagte mdr.de, in seinem Haus seien Schließungen zur Zeit nicht zu befürchten, er sehe keinen Handlungsbedarf. Sein Haus habe im Oktober 2000 bereits eine erfolgreiche Fusion der Sinfonieorchester Pirna und Riesa hinter sich, seitdem seien finanzielle Engpässe überwunden. Der jetzige Vorschlag erscheine ihm zur Zeit zu wenig konkret. Ähnlich äußerte sich die stellvertretende Intendantin der Landesbühne Radebeul, Barbara Kunz. Als Reisetheater sei ihr Ensemble bereits heute sehr erfolgreich in der gesamten Region vertreten. Aus ihrer Sicht seien die Fusionsvorstellungen aus Freiberg weder wirtschaftlich noch künstlerisch sinnvoll.