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Trunschke: Theaterverbund muss gestärkt werden +++ CDU-Fraktion fordert Nachbesserungen bei Berliner Opernreform +++ Neues Internetportal der Berliner Freundeskreise gestartet
Trunschke: Theaterverbund muss gestärkt werden
Potsdam (ddp-lbg). Der kulturpolitische Sprecher der PDS-Fraktion, Andreas Trunschke, setzt sich für eine Stärkung des Theaterverbundes ein. In seiner heutigen Form könne der Verbund von Potsdam, Frankfurt (Oder) und Brandenburg/Havel dauerhaft nicht fortbestehen, sagte Trunschke am Freitag in Potsdam.
Ohne eine Weiterentwicklung des Projektes sei ein weiterer dramatischer Substanzverlust unvermeidlich. In relativ kurzer Zeit wäre mit einem weiteren Theatersterben zu rechnen.
Bislang sei es dem Verbund nicht gelungen, identitätsstiftend für die drei Städte zu wirken, kritisierte Trunschke. Zwar liefen die Produktionen der Ensembles an ihren Heimatorten erfolgreich, sie würden aber von der Bevölkerung der jeweils anderen beiden Städte nur schwer angenommen.
Die Kooperation der Theater und Orchester im Verbund müsse ausgebaut werden, sagte der Politiker. Zudem sollte eine Generalgeschäftsführung eingeführt werden. Denkbar wäre auch die Gründung einer Landesbühne, sagte Trunschke. Damit hätte das Land ein zweites Drei-Sparten-Theater. Allerdings sei bislang unklar, ob eine Generalintendanz in der Lage wäre, für drei Städte gleichzeitig eine Identifizierung anzubieten.
Der Theaterverbund von Potsdam, Frankfurt (Oder) und Brandenburg/Havel war 1999 ins Leben gerufen worden, um trotz finanzieller Kürzungen das Theater- und Musikangebot zu sichern. Frankfurt bringt das Staatsorchester ein, das Sprechtheater kommt aus Potsdam und das Musiktheater ist in Brandenburg beheimatet. Die Spielstätten tauschen Theater- und Operetteninszenierungen sowie Konzerte aus. Der Vertrag läuft Ende des Jahres aus.
CDU-Fraktion fordert Nachbesserungen bei Berliner Opernreform
Berlin (ddp-bln). Die CDU-Fraktion unterstützt die vom rot-roten Senat geplante Opernreform, fordert aber die «Beseitigung wesentlicher Mängel im Gesetzentwurf». Mit der Gründung einer Stiftung bestehe die Chance, die drei Berliner Opernhäuser in ihrer künstlerischen Eigenständigkeit zu erhalten und sie staatsfern zu organisieren, betont die Fraktion in einem am Freitag veröffentlichten Brief an Kultursenator Thomas Flierl (PDS). Allerdings könne die Stiftung aus Sicht der CDU nur erfolgreich arbeiten, wenn sie nicht mit voraussehbar unzureichenden Zuwendungen auskommen muss oder gar mit Altschulden und zu niedrigen Mitteln zur Bauunterhaltung belastet ist, heißt es in dem Schreiben.
Zudem lehnt die CDU-Fraktion einen Haushaltsvorbehalt für die Opernhäuser ab. Ansonsten wären die Verträge «nur noch eine Farce». Statt einer Quersubventionierung sollten Leistungsanreize gewährt werden. Weiterhin sollte sich die Politik um Staatsferne bemühen - «der Finanzsenator gehört daher sicher nicht in den Stiftungsrat», betont die CDU. Sie warnt zudem vor eine «Allmachtsstellung des Generaldirektors» und die Überführung des Balletts in eine GmbH. Stattdessen sollte es eine künstlerisch eigenständige Tanz-Compagnie mit mindestens 88 Tänzern geben.
Neues Internetportal der Berliner Freundeskreise gestartet
Berlin (ddp-bln). Das neue Internetportal «Freundeskreise der Berliner Kultur» ist seit Freitag online. Unter www.freundeskreise-berliner-kultur.de präsentieren sich erstmals Berliner Freundeskreise und Fördervereine aus den Bereichen Kunst, Musik, Theater, Museen, Gedenkstätten, Architektur, Literatur, Bildung und Film auf einer gemeinsamen Internetplattform, sagte ein Sprecher von Partner für Berlin.
Gegenwärtig stellen sich neun der rund 640 Freundeskreise der Hauptstadt im neuen Portal vor. Darunter sind der Verein Berliner Symphoniker, die Freunde und Förderer des Filmmuseums Berlin e.V. sowie der Verein Freunde der Antike auf der Museumsinsel Berlin e.V. Ziel des gemeinsamen Internetauftrittes soll es ein, bestehende Kulturlandschaften noch besser darzustellen und deren privates Engagement der Öffentlichkeit vorzustellen, erklärte der Geschäftsführer der Marketingagentur Partner für Berlin, Friedrich-Leopold von Stechow. So müssen Vereine «nicht isoliert auftreten, sondern können sich unter einer Marke zeigen», betonte Günter Schauerte - stellvertretender Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin.
Das Portal bietet auf den einzelnen Seiten beispielsweise Aktuelles, Wissenswertes und Termine der Freundeskreise an. Unter einem Informationspunkt lädt das Online-Forum dazu ein, wichtige Aspekte der Berliner Kulturlandschaft zu diskutieren und gibt nützliche Hinweise zur Teilnahme an den Berliner Freundeskreisen. 500 Euro beträgt der Einstiegspreis für das Portal. Zusätzlich Leistungen wie Aktualisierungen oder das Bereitstellen von Bildern kosten extra.