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Niedersachen: Das Frauenmusikmobil fährt nicht mehr +++ Jena: Städtischer Eigenbetrieb JenaKultur nimmt Arbeit auf


Niedersachen: Das Frauenmusikmobil fährt nicht mehr
Ende eines 12-jährigen Erfolgsprojektes:
Eine traurige Nachricht für alle musikbegeisterten Mädchen und Frauen im Land Niedersachsen: Das Frauenmusikmobil der LAG Rock in Niedersachsen ist nach 12 Jahren kontinuierlicher Arbeit stillgelegt worden. Das Land Niedersachsen hat ab 2005 die Förderung des ehemaligen Pilotprojektes eingestellt. Mit über 4.000 Teilnehmerinnen haben die Dozentinnen in den 12 Jahren Bands gegründet, Auftritte und Projektwochen organisiert. Die Mädchen und Frauen haben teilweise mehrere Jahre in den Bands gespielt, bevor sie sich in anderen Ensembles engagiert haben. Mit zahlreichen Frauenbeauftragten, Mädchenreferentinnen, Jugendzentren und Schulen hat das Frauenmusikmobil erfolgreich zusammengearbeitet.
Die Landesregierung hat ab 2005 alle freien Projektmittel für Frauenförderung ersatzlos gestrichen. Die LAG Rock hält diesen Standpunkt für den Bereich der Popularmusik für fragwürdig. Trotz der Arbeit des Frauenmusikmobils sieht man auch heutzutage kaum Musikerinnen auf den Bühnen.

Jena: Städtischer Eigenbetrieb JenaKultur nimmt Arbeit auf
Jena (ddp-lth). Der städtische Eigenbetrieb JenaKultur hat zu Jahresbeginn in der Saalestadt seine Arbeit aufgenommen. Die neue Einrichtung sei angetreten, das kulturelle Angebot der Stadt für Bürger und Gäste auf hohem Niveau zu sichern, sagte Werkleiterin Margret Franz. Zugleich gelte es, in Bezug auf die Tourismusförderung und das Stadtmarketing effizientere Strukturen zu schaffen.
Unter dem Dach von JenaKultur sind neben städtischen Kultureinrichtungen wie Philharmonie, Museen, Musik- und Kunstschule, Ernst-Abbe-Bücherei auch die Volkshochschule, das Marktwesen und die Tourist-Information vereint.
Die Idee war rund 18 Monate diskutiert worden, ehe der Jenaer Stadtrat im Oktober 2004 «Grünes Licht» gab. Der Eigenbetrieb hat nach Angaben seiner Chefin derzeit rund 200 Mitarbeiter und ist mit einem Etat von mehr als 17 Millionen Euro ausgestattet.
9,4 Millionen davon steuert die Kommune jährlich vorerst bis 2008 bei, rund 2,3 Millionen Euro das Land Thüringen. Der Rest müsse selbst erwirtschaftet werden. Das werde um so schwieriger, da angesichts der Haushaltslage des Landes mit großen Kürzungen zu rechnen sei, betonte Franz. Für dieses Jahr seien bereits die Zuschüsse für die Musik- und Kunstschule von weit über 300 000 Euro gestrichen worden.
Mit dem Eigenbetrieb sei nicht einfach ein Dach über die beteiligten Einrichtungen gesetzt worden. Vielmehr sei auf der Basis interner Untersuchungen und im Interesse möglichst großer Synergieeffekte nach neuen Strukturen gesucht worden. Jetzt gelte es, mit «pfiffigen Ideen und außergewöhnlichen Lösungen" eine interessante und experimentierfreudige Kulturlandschaft zu erhalten und Kultur für alle sozialen und Altersgruppen anzubieten.
http://www.jenakultur.de