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Kulturhauptstadt 2010 - Münster setzt auf zwei Leitprojekte +++ Gisela May steht Pate für Görlitz als Kulturhauptstadt +++ 220 000 Besucher bei Kulturland Brandenburg 2003
Kulturhauptstadt 2010 - Münster setzt auf zwei Leitprojekte
Münster (ddp-nrw). Bei der Bewerbung um den Titel der «Europäischen Kulturhauptstadt 2010» setzt die Stadt Münster auf zwei Leitprojekte zum Westfälischen Frieden und zu Ausstellungen im öffentlichen Raum. «Die Stadt des Westfälischen Friedens, der Kunst und Kultur im öffentlichen Raum, der Bildung und Toleranz hat Europa etwas zu sagen», betonte der Münsteraner Oberbürgermeister Berthold Tillmann (CDU) am Freitag bei der Vorstellung des Bewerbungskonzeptes.
Mit den Kunstschauen im öffentlichen Raum möchte die Stadt an Skulpturausstellungen der Jahre 1977, 1987 und 1997 erinnern. Sollte Münster zur Kulturhauptstadt gekürt werden, will die Kommune eine internationale Ausstellung mit Symposien organisieren. «Dieses Leitprojekt wird Kunstinteressierte aus ganz Europa begeistern und nach Münster holen», sagte Projektleiter Markus Müller.
Dem Thema «Westfälischer Frieden» möchte sich die Stadt mit vielfältigen Veranstaltungen widmen. Unter dem Motto «1648 bis 2010: Krieg und Frieden auf der Welt» sollen dann Künstler und Friedensforscher zusammengeführt werden.
Nach Angaben Tillmanns sollen in den kommenden Wochen weitere Projekte entwickelt werden. Prominente wie Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker, Sängerin Ute Lemper oder Porsche-Chef Wendelin Wiedeking konnten als Fürsprecher für die Bewerbung gewonnen werden. Nach der Entscheidung der EU, den Titel der «Europäischen
Kulturhauptstadt 2010» nach Deutschland zu vergeben, haben sich bislang 14 Städte und Regionen dafür beworben. In NRW gehen neben Münster noch das Ruhrgebiet und Köln ins Rennen.
Gisela May steht Pate für Görlitz als Kulturhauptstadt
Görlitz (ddp-lsc). Bei der Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas 2010 gewinnt Görlitz bundesweit immer mehr Befürworter. Als 25. Patin unterstütze die weltberühmte Brecht-Interpretin Gisela May das Vorhaben der deutsch-polnischen Grenzstadt, teilte Markus Josten vom Kulturhauptstadtbüro mit. Die Chanson-Sängerin habe ihre Schauspielkarriere 1943 am Görlitzer Theater begonnen. Im Mai 2004 wird sie an den Ort ihrer ersten Erfolge zurückkehren und aus ihren Memoiren «Es wechseln die Zeiten» lesen.
Das Kulturhauptstadtbüro hat die Patenschaftsaktion ins Leben gerufen, um die Bewerbung von Görlitz in der Öffentlichkeit stärker bewusst zu machen. Zahlreiche Personen wurden dazu bundesweit angeschrieben. Leute aus der Region zahlen monatlich 20,10 Euro, wenn sie die Bewerbung unterstützen wollen. Ansonsten betrage der Obolus mindestens 250 Euro im Jahr, sagte Josten.
Unter den Görlitzer Kulturhauptstadt-Paten sind Sänger, Schauspieler und Komponisten. Der frühere Bundespräsident Roman Herzog hat die Schirmherrschaft für die Bewerbung der Neißestadt übernommen.
http://www.goerlitz2010.de
220 000 Besucher bei Kulturland Brandenburg 2003
Potsdam (ddp-lbg). Mit einem Workshop und einer Podiumsdiskussion in der Potsdamer «Fabrik» ist am Freitag das Themenjahr «Europa ist hier!» der Kampagne «Kulturland Brandenburg» zu Ende gegangen. Nach einer Reihe von eher historisch orientierten Themenjahren, sei das Europajahr ein gelungener Versuch, eine historische Orientierung aus aktuellen Fragestellungen herzuleiten, sagte Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) in ihrem vorab verbreiteten Grußwort.
Dieses Anliegen sei nicht nur von den Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen im Land, sondern auch von den Besuchern angenommen worden: 220 000 Interessierte haben im Laufe des Jahres die Veranstaltungen besucht. Die Ministerin wies darauf hin, dass gerade wenig aufgearbeitete Themen, wie zum Beispiel die Ausstellungen und Veranstaltungen zu Biografien in Konzentrationslagern oder zu Erfahrungen von Flucht und Vertreibung auf großes Interesse gestoßen seien. «Kulturland Brandenburg» sei ein Schwerpunktprogramm, das zu thematischer und methodischer Vielfalt und Innovation anrege und spartenübergreifende Kooperationen im Land und darüber hinaus fördere. Als besonderen Erfolg wertete die Ministerin die rund 20 deutsch-polnischen Projekte.
Der Verein Kulturland Brandenburg e.V. wird zu Beginn des kommenden Jahres eine Bilanz des Europa-Jahres ziehen und die Vorhaben des Jahres 2004 vorstellen, das sich dem Thema «Landschaften und Gärten» widmet.