Body
Weimar: Stadt muss nicht auf Oper verzichten +++ Gera: Kulturstiftung des Bundes fördert Theaterfabrik
Weimar: Stadt muss nicht auf Oper verzichten
Erfurt (ddp-lth). Zur Beilegung des Theaterstreits ist Thüringens Kulturminister Jens Goebel (CDU) offenbar bereit, auf die Abwicklung des Musiktheaters Weimar zu verzichten. Derzeit werde zwischen Erfurt und Weimar über eine gemeinsame Holding mit zwei Intendanten, zwei Musiktheatern und einer Verwaltung verhandelt, sagte Goebel der in Erfurt erscheinenden «Thüringer Allgemeinen» (Mittwochausgabe).
Zwar würde das weniger Geld einsparen als geplant, die Holding sei aber eine «Struktur mit vielen Optionen». Der Minister nannte dies «einen Einstieg». Dass im Jahr 2012 dann die Abwicklung einer Sparte in Weimar anstünde, wollte er nicht bestätigen.
Gera: Kulturstiftung des Bundes fördert Theaterfabrik
Gera (ddp-lth). Die Kulturstiftung des Bundes fördert die Theaterfabrik Gera mit 100 000 Euro. Damit solle das Projekt «Hotel Subbotnik» unterstützt werden, teilten Theater & Philharmonie Thüringen am Dienstag mit. Mit dem Geld könnte zumindest eine der zwei Pädagogenstellen erhalten werden, die durch das Auslaufen der Förderungen aus dem europäischen Kulturfonds «Urban II» gestrichen werden mussten. Das theaterpädagogische Vorhaben wurde zu Jahresbeginn offiziell gestartet. Die eigentliche Aktion ist für Oktober 2008 geplant.
Dann wollen die Jugendlichen und Erwachsenen um Theaterfabrik-Leiterin Sinje Homann und Theaterpädagogin Susanne Harkort in einem leerstehenden Gebäude in Gera zwei Wochen lang «Weiterbildungen in alternativer Arbeits- und Freizeitgestaltung» anbieten. Dabei werde auch die Bevölkerung aktiv einbezogen. Gemeinsam mit Institutionen und Vereinen werde ein Lehrplan aufgestellt, der das Experimentieren mit ungewohnten Arbeits-, Freizeit- und Lebenskonzepten ermögliche. So solle untersucht werden, was ein Workoholic von einem Arbeitslosen lernen und welches Know-how ein Topmanager einem «Hartz IV»-Empfänger weitergeben kann.
Das «Hotel Subbotnik» soll mit theatralen und medialen Projekten vorbereitet werden, in denen sich die Laienschauspieler mit der eigenen Arbeits- und Lebensgestaltung auseinander setzen. Mit dem neuen Vorhaben knüpft die Theaterfabrik an ihr überaus erfolgreiches «Hotel Sorge» an. Dabei war im Herbst 2005 ein leerstehendes innerstädtisches Kaufhaus mit Theater, Ausstellungen, Workshops, Installationen und verschiedenen Aktionen wiederbelebt worden.