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8.12.: kulturpolitik aktuell +++ kulturpolitik

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Vollmer fordert Verankerung des Kulturauftrages im Grundgesetz +++ Bühnenvereins-Umfrage zur Ausbildungssituation an Theatern +++ Abgeordnetenhaus hat Berliner Opernstiftung zugestimmt +++ Deutsche Orchestervereinigung zieht ganz nach Berlin

Vollmer fordert Verankerung des Kulturauftrages im Grundgesetz
Köln (ddp). Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer (Grüne) fordert eine Verankerung des Kulturauftrages im Grundgesetz. Kultur müsse zur staatlichen Pflichtaufgabe werden, sagte Vollmer am Sonntag im Deutschlandfunk. Ohne einen solchen Schutz würden Städte und Gemeinden immer weiter bei Theatern und Orchestern sparen, weil es sich bei diesen Ausgaben nur um freiwillige Leistungen der Kommunen handele.
Vollmer unterstrich, auch die Gewerkschaften seien gefordert. Sie müssten im Kulturbereich mehr tarifliche Flexibilität zulassen. Ansonsten hätten viele Bühnen bei steigenden Löhnen und sinkenden Einnahmen keinerlei Spielraum mehr für Investitionen in künstlerische Projekte.

Bühnenvereins-Umfrage zur Ausbildungssituation an Theatern
Maskenbildner, Veranstaltungstechniker, Maßschneider, Bühnenmaler/-plastiker und Tischler - das sind die häufigsten Lehrberufe am Theater. Aber auch seltene Berufe wie Hutmacher, Requisiteur oder Schuhmacher kann man am Theater noch lernen. Dies ist das Ergebnis einer Mitgliederbefragung des Deutschen Bühnenvereins zur Ausbildungssituation bei Handwerks- und Verwaltungsberufen. Fast 300 junge Leute haben im Herbst 2003 eine Ausbildung an deutschen Theatern begonnen. Berücksichtigt man alle Lehrjahre, dann lernen momentan knapp 900 Auszubildende einen Beruf an einer Bühne.
Im Vergleich zum Vorjahr schlossen die Theater zwar insgesamt weniger neue Ausbildungsverträge ab, die Rückgangsquote beträgt 11 Prozent. Dennoch stellt sich die Ausbildungssituation an Theatern deutlich besser dar als die allgemeine Lage: Deutschlandweit wurden für den Herbst 2003 gegenüber dem Vorjahr 17 Prozent weniger Ausbildungsplätze gemeldet. Der Rückgang bei den Theatern liegt vor allem an der Kürzung der öffentlichen Mittel.

Abgeordnetenhaus hat Berliner Opernstiftung zugestimmt
Das Berliner Abgeordnetenhaus hat heute dem Gesetz über die "Stiftung Oper in Berlin" zugestimmt. Jetzt kann die Stiftung am 1.1.2004 ihre Arbeit aufnehmen. Unter ihrem Dach sind die Staatsoper Unter den Linden, die Deutsche Oper und die Komische Oper vereint.
Auch beim Hauptstadtkulturvertrag gibt es Fortschritte. Nach einem erneuten Gespräch zwischen Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) und dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) wird der Berliner Senat voraussichtlich an diesem Dienstag dem neuen Hauptstadtkulturvertrag zustimmen, so die Berliner Kulturstaatssekretärin Barbara Kisseler vom Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses.

Deutsche Orchestervereinigung zieht ganz nach Berlin
Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) schließt am 17. Dezember ihre Hamburger Geschäftsstelle und zieht ganz nach Berlin. «Damit ist die seit der Wiedervereinigung bestehende Aufteilung der DOV-Büros auf die Standorte Hamburg und Berlin endgültig überwunden», teilte Geschäftsführer Gerald Mertens am Montag mit. Die 1952 gegründete Vereinigung, in der nahezu alle Mitglieder der deutschen Orchester und Rundfunkchöre vertreten sind, schließt unter anderem die Tarifverträge der Musiker ab.
Quelle: Berliner Morgenpost