Hauptrubrik
Banner Full-Size

8.6.: kulturfinanzierung aktuell +++ kulturfinanzierung

Publikationsdatum
Body

Berlin/Rudolstadt: Kulturstiftung des Bundes fördert Theaterprojekt «LebensZeichen» +++ Weimar: Gesellschaft der Weimarer Anna Amalia Bibliothek berät


Berlin/Rudolstadt: Kulturstiftung des Bundes fördert Theaterprojekt «LebensZeichen»
Berlin/Rudolstadt (ddp-lth). Das Projekt «LebensZeichen» des Theaters Rudolstadt wird von der Kulturstiftung des Bundes aus dem «Fonds Heimspiel» gefördert. Es gehöre zu den vier für 2008 ausgewählten Vorhaben, teilte das Theater am Freitag mit. Mit dem «Fonds Heimspiel» unterstütze die Bundesstiftung Theaterprojekte, die sich in besonderer Weise mit der urbanen und sozialen Realität der Heimatregion des jeweiligen Theaters beschäftigen.
«LebensZeichen» soll am 1. Mai 2008 in der Gasmaschinenzentrale Unterwellenborn, dem Industriemuseum des Stahlwerkes Thüringen, Premiere haben. Unter der künstlerischen Gesamtleitung von Intendant Axel Vornam sollen dabei Zeitzeugenberichte, dokumentarisches Material, Kunstwerke verschiedener Genres mit Interaktionen, gespielten Szenen, Chören und Klangwerken zu einer großen Theatercollage verschmelzen. Eingebunden in das Projekt seien mit Schauspiel und Thüringer Symphoniker nicht nur die künstlerischen Ensembles des Theaters, sondern auch Bürger aus der Region.
Das Stahlwerk Thüringen, die frühere Maxhütte Unterwellenborn, präge seit 135 Jahren die Region Saalfeld-Rudolstadt. In seiner Geschichte hinterließen die politischen Ereignisse im Deutschland des 20. Jahrhunderts tiefe Spuren. Das «Gedächtnis» der Maxhütte ist das Industriemuseum Gasmaschinenzentrale, die sich die Theaterleute zur Bühne erkoren haben. Dort wollen sie «am Zeitstrahl der Geschichte der Maxhütte entlang die veränderlichen Austauschprozesse zwischen der Produktionswelt und der Lebenswelt der Arbeitenden und ihrer Familien» beleuchten und sich mit ihren spezifischen theatralischen Mitteln «in den aktuellen Diskurs über die veränderte Bedeutung von Arbeit» einmischen.

Weimar: Gesellschaft der Weimarer Anna Amalia Bibliothek berät
Weimar (ddp-lth). Mit der Aufarbeitung der Folgen des verheerenden Brandes vor knapp drei Jahren befasst sich am Samstag (17.00 Uhr) die Gesellschaft der Weimarer Anna Amalia Bibliothek. Zu der diesjährigen Mitgliederversammlung seien 321 Gäste aus Deutschland und dem Ausland eingeladen worden, teilte die Gesellschaft mit. Am Abend (19.00 Uhr) ist eine öffentliche Lesung des Vorsitzenden des Kuratoriums der Gesellschaft, Paul Raabe, geplant. Er liest im Kubus des Studienzentrums der Bibliothek aus seinem neuen Buch «Frühe Bücherjahre».
Das historische Gebäude der Anna Amalia Bibliothek war durch den Brand im September 2004 stark beschädigt worden. Dem Feuer fielen damals zudem 50 000 Bücher zum Opfer, weitere 62 000 wurden stark beschädigt. Eine Sanierung des Gebäudes war bereits vor dem Brand beschlossen worden, da Feuchtigkeit in den Mauern und fehlende Sicherheitstechnik den wertvollen Buchbestand gefährdet hatten. Die Kosten für die gesamte Sanierung schätzt die Klassik-Stiftung auf rund 8,4 Millionen Euro. Die durch den Brand verursachten Mehrkosten sollen sich auf rund drei Millionen Euro belaufen.
Das Bibliotheksgebäude mit dem berühmten Rokokosaal soll ab Dezember wieder für Besucher geöffnet sein. Bereits am Geburtstag der Herzogin Anna Amalia (1739-1807), am 24. Oktober, ist ein Festakt zur Wiedereröffnung der Bibliothek geplant. Die Zeit bis Dezember soll dazu genutzt werden, Verwaltungsräume zu beziehen und eventuelle letzte Sanierungsarbeiten abzuschließen.