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Frankfurt (Oder) : Deutsch-Polnisches Jahr eröffnet +++ Berlin: Teilnehmer der Kulturrallye «Tridem 2005» beim Bundeskanzler
Frankfurt (Oder): Deutsch-Polnisches Jahr eröffnet
Frankfurt (Oder) (ddp-lbg). Das Deutsch-Polnische Jahr 2005/2006 ist am späten Sonntagabend auf der Grenzbrücke von Frankfurt (Oder) nach Slubice eröffnet worden. «Jahrelang lebten Deutsche und Polen mit dem Rücken zueinander, jetzt erst schauen sie einander wieder ins Gesicht», sagte Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) auf dem Festakt.
Das Deutsch-Polnische Jahr solle die kulturelle und geistige Dimension der bilateralen Beziehungen ins Bewusstsein rücken. Erst «in der Einheit seiner kulturellen Vielfalt» komme Europa zu sich selbst.
Weiss erinnerte an das Kriegsende vor genau 60 Jahren. Der 8. Mai 1945 habe Europa zwar den Frieden gebracht, die Freiheit aber sei einem halben Kontinent mehr als vier Jahrzehnte versagt geblieben. Die Staatsministerin dankte den Polen für die von der Solidarnosc ausgelöste europäische Freiheitsbewegung, die 1989 zur friedlichen Wiedervereinigung Deutschlands und des Kontinents geführt habe. Heute gehörten Franzosen, Polen und Deutsche zu einem größeren Ganzen: zu Europa.
Der Festakt war zugleich Höhepunkt der Kulturrallye «Tridem 2005-Paris-Berlin-Warschau». Unter dem Motto «Europa erfahren!» sind seit dem 2. Mai rund 100 junge Leute aus Deutschland, Polen und Frankreich auf der alten europäischen Kulturroute unterwegs. Die europäische Idee brauche Projekte wie Tridem, vor allem aber Enthusiasmus, Emotionen sowie ein Gefühl für Mentalität und Kultur, sagte Weiss. Europa sei vor allem eine große geistige Herausforderung, eine kulturelle Wiederentdeckung und eine Haltung.
Das bis Mai 2006 dauernde Deutsch-Polnische Jahr will durch Kooperationsprojekte in Kultur, Bildung und Forschung die Menschen in beiden Ländern stärker zusammenführen. Zum Auftakt gab es am Sonntagabend auf der Grenzbrücke ein buntes Fest mit deutschen und polnischen Künstlern.
Berlin: Teilnehmer der Kulturrallye «Tridem 2005» beim Bundeskanzler
Berlin (ddp). Die Teilnehmer der Kulturrallye «Tridem 2005 - Paris - Berlin - Warschau» haben am Sonntag in Berlin Station gemacht. Dort wurden sie von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) empfangen. Für die Rallye haben Schröder, der polnische Premier Marek Belka und Frankreichs Premierminister Jean-Pierre Raffarin gemeinsam die Schirmherrschaft übernommen.
In Paris waren Anfang Mai 100 junge Deutsche, Franzosen und Polen zwischen 18 und 25 Jahren unter dem Motto «Europa erfahren!» gestartet. Bis 12. Mai fahren sie nach Warschau entlang einer Kulturroute, «die alte Verbindungen und neue Wege in Europa aufzeigt». Die Route geht über Reims, Nancy, Straßburg, Aachen, Essen, Wolfsburg, Berlin, Frankfurt (Oder), Slubice, Breslau und Krakau - «ausgewählte Orte mit Symbolcharakter für die europäische Geschichte und Kultur».
Veranstaltet wird «Tridem 2005» vom Deutsch-Französischen und vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk. Das Projekt bildet den Angaben zufolge die symbolische Staffelübergabe zwischen dem Französisch-Polnischen Kulturjahr (Saison polonaise 2004/2005) und dem Deutsch-Polnischen Jahr 2005/2006. Die Etappe Frankfurt/Oder-Slubice am Sonntag stelle den Höhepunkt von «Tridem 2005» dar. Ab 23.00 Uhr sollte dort der Auftakt zum Deutsch-Polnischen Jahr 2005/2006 an der Oderbrücke stattfinden.
http://www.tridem2005.net