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Aus für Dresdner Musikfestspiele

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Dresden will die international bekannten Musikfestspiele abschaffen. Das geht aus einem Sparkonzept der Stadt hervor. Wie der Sprecher der Kommune, Schulz, sagte, werden die Festspiele voraussichtlich letztmalig 2006 zur 800-Jahr-Feier der Stadt veranstaltet.

Als Grund für das Aus nannte er finanzielle Einschnitte. Ab 2007 fördere der Bund die Kulturveranstaltung nicht mehr. Auch das Land wolle die Gelder streichen. Die Kommune sei nicht in der Lage, die notwendigen Gelder selbst aufzubringen, sagte Schulz.

Die Stadt unterstützt die Musikfestspiele bislang mit jährlich knapp 1,5 Millionen Euro. Jeweils rund 340.000 Euro steuern Bund und Land bei. Eine endgültige Entscheidung über das Aus der Festspiele gebe es aber noch nicht, so Schulz. Der Stadtrat müsse dem Vorschlag noch zustimmen.

Die sächsische Landeshauptstadt Dresden versucht mit Hilfe eines Haushalts-Konsolidierungskonzeptes, welches bis 2007 Einsparungen von 67,3 Millionen Euro vorsieht, der Zwangsverwaltung zu entgehen. Dabei soll die Kultur 7,13 Millionen Euro einsparen.

Die Musikfestspiele sind nicht das einziger Oper des Dresdner Sparkonzeptes, dem man auch positive Seiten abgewinnen kann: Immerhin sind der Kreuzchor, die städtischen Museen und das Europäische Zentrum der Künste Hellerau von Sparmaßnahmen verschont geblieben. Glimpflicher als befürchtet fiel auch die Kürzung für das Theater Junge Generation aus, das bis 2007 statt ursprünglich geplanter 2,5 Millionen Euro nun 1,2 Millionen Euro weniger erhält. Auf einen ähnlichen Betrag, 1,5 Millionen Euro, muss die Staatsoperette verzichten. Weitere Punkte: Für die Musiker der Philharmonie soll ein Haustarifvertrag abgeschlossen werden, was ab 2005 eine Kürzung von einer Million Euro bedeutet - und damit wohl niedrigere Gehälter. Ferner ist die Zusammenführung des Orchesters mit der Kulturpalast-Gesellschaft geplant.

Die Musikfestspiele gibt es seit 1978. Sie galten schon zu DDR-Zeiten als bekanntestes Klassik-Festival im Osten Deutschlands. In den 80-er Jahren waren Orchester wie die Berliner Philharmoniker unter Herbert von Karajan und das New York Philhamonic Orchestra unter Zubin Mehta zu Gast an der Elbe. Seit 2003 leitet Hartmut Haenchen die Dresdner Musikfestspiele. Mit 150 000 Besuchern im vergangenen Jahr gilt es als größtes Klassik-Festival Deutschlands. In diesem Jahr findet das Festival vom 20. Mai bis 6. Juni statt. Es steht unter dem Motto "Sagenhaftes".

Quellen: mdr, Sächsische Zeitung

s. auch: http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=5734