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Barenboim kritisiert Berlin

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Daniel Barenboim, der seit zehn Jahren die Staatsoper Unter den Linden leitet, übte in der "Welt am Sonntag" Kritik an der Berliner Politik und am Verhältnis der Deutschen zu ihrer Hauptstadt.

Zur Hauptstadtrolle passe es auch nicht, dass ausgerechnet die Hauptstadt auf eine politische Konstellation setze, die einen Ausnahmefall darstelle. "Es ist doch Quatsch, dass ausgerechnet hier eine Regierung möglich sein soll, die im Rest des Landes undenkbar wäre", so Barenboim.

Auch zur Rolle der drei Opernhäuser in Berlin hat Barenboim seine eigene Meinung. Er übte Kritik an den kulturpolitischen Bestrebungen, die drei Berliner Opernhäuser inhaltlich strenger voneinander abzugrenzen. Bisher habe es als ein Standortvorteil gegolten, dass in Berlin drei unabhängige Häuser existierten, an denen drei "Zauberflöten" und zwei Wagner-Tetralogien "Ring des Nibelungen" gespielt werden. "Das war einmalig in der Welt. Warum soll das heute falsch sein?", fragte er.