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Barenboim und Pleitgen reihen sich in Solidaritätschor für Musikrat ein

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Zwei weitere bedeutende Persönlichkeiten haben - zusätzlich zu den fast 70 Äußerungen in der Sonderausgabe der "neuen musikzeitung" - anlässlich der Gefährdung des Deutschen Musikrates Stellung bezogen: Daniel Barenboim und Fritz Pleitgen. Hier deren Statements:

Daniel Barenboim:
Aus der Presse habe ich erfahren, daß sich der Deutsche Musikrat in existentiellen Schwierigkeiten befindet. Ich appelliere an die Verantwortlichen, alles dafür zu unternehmen, daß diese verdienstvolle Institution dem Musikleben erhalten bleibt. Viele Solisten sowie Orchestermusiker an den ersten Pulten deutscher Spitzenorchester sind durch die verschiedenen Fördereinrichtungen über Jahrzehnte vom Musikrat unterstützt worden. Mit seinem Projekt Dirigentenforum erhalten die besten deutschen Nachwuchsdirigenten Gelegenheit, mit professionellen Klangkörpern zu arbeiten. Dies sind nur zwei Aspekte, die unmittelbar mit meiner Arbeit zu tun haben. Diese Förderungen suchen im internationalen Bereich ihresgleichen, und es wäre höchst bedauerlich, wenn dem Musikland Deutschland auf diesem Wege Schaden zugefügt würde.
Daniel Barenboim
Dirigent


Fritz Pleitgen
Seit Jahrzehnten leistet der Deutsche Musikrat unverzichtbare Arbeit für das kulturelle Leben in Deutschland. Seine Jugendförderprojekte wie „Jugend musiziert“, Bundesjugendorchester oder Bundesjugendjazzorchester schaffen Grundlagen für das musische und kulturelle Selbstverständnis einer ganzen Nation. Zahlreiche Projekte des Deutschen Musikrates sind längst zum Vorbild für Nachahmungen auf internationaler Ebene geworden.
Der Westdeutsche Rundfunk und die öffentlich-rechtlichen Anstalten der ARD halten die Arbeit des Deutschen Musikrates in der Bundesrepublik Deutschland für unverzichtbar. In zahlreichen Projekten hat sich eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der ARD und dem Deutschen Musikrat ergeben, die wir auch in Zukunft fortsetzen wollen. Seit Jahren unterstützt das WDR Kulturradio die Arbeit des Bundesjugendorchesters mit Konzertmitschnitten und fachlicher Betreuung. Ähnliches leisten die übrigen Anstalten der ARD auf Landesebene.
Ohne die koordinierende, fördernde und vermittelnde Tätigkeit einer bundesweit agierenden Musikorganisation wäre die Musikförderung in diesem Lande – auch und gerade angesichts der besorgniserregenden Ausbildungssituation an deutschen Schulen – gefährdet. Der Westdeutsche Rundfunk und die öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten der ARD setzen sich deshalb nachdrücklich für eine Stützung des Deutschen Musikrates als Dachorganisation auf Bundesebene ein.
Auch persönlich appelliere ich an die politisch Verantwortlichen, die Arbeit des Deutschen Musikrates weiterhin zu gewährleisten und zu unterstützen.
Fritz Pleitgen
Intendant des Westdeutschen Rundfunks
und Vorsitzender der ARD

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