Hauptrubrik
Banner Full-Size

Bayern: Kultur und Wissenschaft kritisieren Sparkurs

Publikationsdatum
Body

Die bayerischen Theater und Universitäten laufen weiter Sturm gegen den Sparkurs der Staatsregierung. Bei einer Fachanhörung des Landtagsausschusses für Hochschule und Kultur verurteilten am Mittwoch Vertreter auch der Denkmalpflege einhellig die Kürzungen als übereilt und überzogen.

München (ddp-bay). Die teilweise gravierenden Einschnitte in den laufenden Haushalten habe den Institutionen jegliche Planungssicherheit genommen.

Die Kulturvertreter warnten eindringlich davor, die vorgesehenen Sparziele umzusetzen. Der Chef der Bayerischen Staatsoper, Sir Peter Jonas, und Bayerns oberster Denkmalpfleger, Generalkonservator Egon Greipl kritiierten, die Politik gefährde mit ihrem Kurs das kulturelle Erbe des Freistaates nachhaltig.

Die Hochschulen signalisierten Kooperationsbereitschaft bei den geplanten Reformen. «Allerdings darf uns da die Politik nicht im Regen stehen lassen», mahnte der Kanzler der TU München, Ludwig Kronthaler. Die von der Staatsregierung gewünschte Profilierung würde nach seinen Worten an der TU bedeuten, «dass von derzeit 80 Studiengängen zehn eingestellt werden». Dies sei nur mit der entsprechenden politischen Planungsgarantie umzusetzen.

Die Vertreter der Universitätskliniken kritisierten, das Spardiktat komme für die Krankenhäuser zum ungünstigsten Zeitpunkt. Denn gleichzeitig mit den Etatkürzungen hätten die Kliniken als Folge der Gesundheitsreform mit Einnahmeausfällen von bis zu 20 Prozent zu kämpfen. Bernd Sutor vom Medizinischen Dekanat der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität kündigte an, dass angesichts des Spargebots die Studentenzahlen reduziert werden müssten. Er sagte an die Adresse der Abgeordneten: «Sie müssen diese Entscheidung vertreten, wenn es trotz Ärztemangels weniger Medizinstudenten gibt.»