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Bayerns Kunstminister Hans Zehetmair (CSU) wünscht sich mehr privates und unternehmerisches Engagement im Kulturbereich. Derzeit stehen in Deutschland rund 250 Millionen Euro an Sponsorengeldern Staatsausgaben in Höhe von knapp acht Milliarden Euro gegenüber.
Nürnberg (ddp-bay). Als zukunftsträchtig bezeichnete er projektbezogenes Sponsorenengagement, wie es in den Kulturprogrammen der Unternehmen Allianz, Audi, BMW, Siemens und der HypoVereinsbank verankert sei. Allerdings steht Deutschland aus Sicht des Kunstministers Kultur-Sponsoring noch zu zaghaft gegenüber. "Wer Gutes tut, darf auch darüber reden oder reden lassen", sagte Zehetmair. Wenn ein Sponsor als Gegenleistung für die Förderung seinen Namen präsentiert sehen wolle, sei dies vollkommen legitim.Zugleich betonte Zehetmair jedoch, dass Kulturförderung Staatsaufgabe sei und nicht existenziell von der Gunst der Mäzene, Stifter und Schenker abhängen dürfe. Kunstförderung müsse auf einer doppelten Basis ruhen, sagte der Minister. Staat, Länder und Kommunen dürften sich nicht aus ihrer Verantwortung stehlen. Kulturausgaben seien "so legitim und notwendig wie der Bau von Schwimmbädern, Schulen und Straßen".
Der Freistaat gibt für die Kultur laut Zehetmair jährlich mehr als 600 Millionen Euro aus, was 1,5 Prozent des Staatshaushaltes ausmache. Seit 1990 seien diese Gelder um rund 30 Prozent gestiegen. Darüber hinaus führe Bayern rund 345 Millionen Euro aus Privatisierungserlösen der Kultur zu.