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Bonn (ddp). Bonn soll ein neues Festspielhaus erhalten. Der Stadtrat hat am Mittwochabend mit großer Mehrheit einen Grundsatzbeschluss für ein «Beethoven-Festspielhaus» getroffen. Die Baukosten des rund 60 bis 80 Millionen Euro teuren Gebäudes sollen als Spende von den in Bonn ansässigen Unternehmen Postbank, Deutsche Telekom und Post AG getragen werden, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte.
Für die jährlichen Betriebskosten in Höhe von geschätzten fünf Millionen Euro soll eine Stiftung aufkommen. Der Neubau wird die Beethovenhalle am Rheinufer ersetzen.«Bonn ist die deutsche Beethoven-Stadt», betonte Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann (SPD). Neben dem Status als UN-Stadt habe Bonn vor allem als Geburtsort von Ludwig van Beethoven ein Alleinstellungsmerkmal. Mit dem neuen Festspielhaus entstehe somit ein Zukunftsstandort für das Beethovenstadt, erklärte Dieckmann und appellierte an die Einwohner, sich an der Stiftung des Festspielhauses zu beteiligen. Für dessen Unterhalt sei «eine breite Bürgerbewegung» erforderlich.
Das Bauvorhaben ist angesichts der schwierigen Haushaltslage der Bundesstadt umstritten. Erschwert wird die ohnehin angespannte Finanzsituation durch die anstehende Rückzahlung von 300 Millionen Euro Gewerbesteuer an die Deutsche Telekom. Die Grünen im Bonner Stadtrat, die als einzige Fraktion gegen das Bauvorhaben stimmten, forderten deshalb eine «sinnvollere und nachhaltigere Verwendung» der Bausumme.