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Berlin (dpa) - Fußballweltmeister Brasilien schickt neben seinen Ballartisten auch eine Künstlerauswahl zur WM 2006 nach Deutschland. Mit dem Projekt «Copa de Cultura» (Cup der Kulturen) wolle sich sein Land im kommenden Jahr als «Kontinent der kulturellen Vielfalt» vorstellen, sagte der brasilianische Kulturminister und Bossa-Nova- Star Gilberto Gil am Donnerstag in Berlin.
Neben Gil ist auch der legendäre Fußballspieler Pelé Schirmherr des Brasilien-Jahres. Pelé, der auch zur Präsentation kommen sollte, hatte überraschend abgesagt. Mit Konzerten, Filmen, Ausstellungen und Tanzaufführungen in Berlin, München und Köln sollen die Klischees über Brasilien abgebaut werden, sagte Gil, der zu den populärsten Musikern seines Landes gehört. Während der Pressekonferenz stimmte Gil ein neues Lied an, das er mit Blick auf die WM geschrieben habe. «Musik und Fußball gehören in Brasilien als Ausdruck der Volkskultur untrennbar zusammen», sagte der 63-jährige Gil.
Die Bundesrepublik werde sich gleichzeitig in Brasilien mit eigenen Kunstvorhaben vorstellen, wie Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) ankündigte. «Für Deutschland ist Brasilien das Tor zu Lateinamerika», sagte der Staatsminister, der seinem brasilianischen Kollegen ein Trikot des deutschen Fußballweltmeisters 1954 überreichte. Gil revanchierte sich mit einem brasilianischen WM-Siegertrikot von 1958.
Zentraler Austragungsort des «Cups der Kulturen» ist das vom Bund finanzierte Haus der Kulturen der Welt in Berlin. Das Festival wird am 25. Mai mit einem Konzert von Gilberto Gil eröffnet. Bis zum 4. Juli stehen dort Tanz- und Musikvorstellungen, Filme und Lesungen brasilianischer Autoren auf dem Programm.
Geplant sind auch eine Auswahl neuer Theaterstücke aus Brasilien sowie eine Präsentation von Designkünstlern. Zur Musikmesse Popkomm 2006 ist Brasilien Schwerpunktland. In München und Köln sind ebenfalls mehrwöchige Kulturfestivals geplant. Eine Ausstellung von Werken bildender Künstlern der brasilianischen Moderne wird in Berlin, Köln, Düsseldorf, Frankfurt und Dortmund gezeigt.
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