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Bremer Unternehmensgruppe erwirbt Berliner Tempodrom

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Bremen/Berlin - Die Bremer Unternehmensgruppe KPS hat das insolvente Veranstaltungszentrum Tempodrom in Berlin-Kreuzberg gekauft. Das bestätigte ein Sprecher des Unternehmens am Dienstag in Bremen in einer Mitteilung. Danach werde die KPS-Gruppe nach Zustimmung des Berliner Abgeordnetenhauses voraussichtlich im März neuer Eigentümer der Veranstaltungsstätte. Damit sei die Zukunft des Gebäudes gesichert.

Damit sei die Zukunft des Gebäudes gesichert. «Das Tempodrom bleibt somit als führender Live-Veranstaltungsort in Berlin sowohl für Künstler als auch für das Berliner Publikum erhalten», hieß es in der Mitteilung des Unternehmens.

Weitere Einzelheiten zu dem Kauf und dem künftigen Betrieb wollte KPS erst nach der Übergabe des Tempodroms bekanntgeben. Zur KPS-Gruppe gehört unter anderem auch das Ticket-Verkaufsunternehmen Eventim. Eventim betreibt seit 2009 die Berliner Waldbühne.

Eine für Mittwoch angesetzte Zwangsversteigerung für den 2001 eröffneten Komplex am Anhalter Bahnhof war am Montag abgesagt worden. Diese sollte wegen der bisher gescheiterten Verkaufsverhandlungen vollzogen werden. Das Land Berlin bürgt Medienberichten zufolge für Baukosten in Höhe von 12,7 Millionen Euro. Experten rechnen damit, dass ein großer Teil dieser Bürgschaft fällig wird. Der Verkehrswert des Gebäudes soll inzwischen nur noch bei 3,17 Millionen Euro liegen. Wie viel KPS für das Gebäude zahlte, ist unklar.

Wegen explodierender Baukosten, die sich auf rund 33 Millionen Euro verdoppelten, hatte das Tempodrom für einen politischen Skandal gesorgt. Der ehemalige Bausenator und Förderer des Projekts, Peter Strieder (SPD), trat deshalb 2004 zurück. Ein Untersuchungsausschuss des Abgeordnetenhauses versuchte, die Affäre aufzuklären. Dessen ungeachtet läuft das Veranstaltungsgeschäft erfolgreich und soll kostendeckend arbeiten. Der Betreiber «Treugast» holte 2009 nach Informationen des «Tagesspiegels» rund 300 000 Besucher ins Haus.
 

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