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Als Gastland der Frankfurter Buchmesse 2003 will Russland «die ganze Kulturvielfalt des Vielvölkerstaates präsentieren». Mehr als 1000 Verlage seien heute in Russland tätig, sagte der Projektleiter der russischen Präsentation, Vladimir Grigoriev, am Donnerstag in Frankfurt am Main. Sie veröffentlichen Bücher in den 70 Sprachen des Landes.
Frankfurt/Main (ddp). Der Auftritt Russlands in Frankfurt ist Teil des Deutsch-Russischen Jahres 2003, das unter dem Patronat des russischen Präsidenten Wladimir Putin und von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) steht. Es wird im Januar 2003 in Berlin eröffnet und zur Buchmesse im Oktober in Frankfurt ausklingen.Für die Gastland-Vorstellung kündigte Grigoriev 100 russische Verlage an. Außerdem seien mehrere Ausstellungen in Vorbereitung, unter anderem zum Briefwechsel zwischen Zar Nikoaus II. und dem deutschen Kaiser Wilhelm, zur Kunst des «Sozialistischen Realismus» der 30er bis 50er Jahre aus Museen in Moskau und St. Petersburg, über die «Geheimnisse des sibirischen Schamanentums» und zur Geschichte der Verlage und des Buchhandels in Russland geben. Das Ballett St. Petersburg, das Bolschoi Theater und bekannte Folkloreensembles reisen zu Gastspielen an.
Im deutsch-russischen Literaturaustausch sieht der Projektchef noch Nachholbedarf: Im vergangenen Jahr wurden 220 Titel aus dem Deutschen ins Russische übersetzt, rund 100 Titel vom Russischen ins Deutsche.