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Trossingen - Der FDP-Politiker Ernst Burgbacher hat davor gewarnt, die Kultur im Südwesten nur mit Blick auf Sparmöglichkeiten zu sehen. Als Beispiel nannte der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände die Diskussion über die Musikhochschulen im Land. «Da gilt es, wachsam zu sein», sagte der frühere Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium.
«Kultur hat in Baden-Württemberg eine große Tradition», betonte Burgbacher im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. «Aber es gibt schon kritische Bereiche.» Neben der Herausforderung, junge Menschen für die Kultur zu gewinnen, habe sich beispielsweise auch die Kostensituation verändert.
Gegen die Sparpläne von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) hatte es heftigen Widerstand gegeben. Bis zum Sommer wollen Experten auf Symposien über die Zukunft der Musikhochschulen debattieren. Die Tagungen hätten allerdings vor den Sparvorschlägen stattfinden müssen, sagte Burgbacher. «Das war ein sehr grober Fehler.» Jetzt müsse man darauf achten, «dass das nicht nur vorgeschoben wird, um die schon bekannten Pläne am Schluss durchzudrücken.»
Die FDP wollte sich am Samstag auf einem Kleinen Landesparteitag mit dem Thema Kulturpolitik im Südwesten befassen. «Unsere Zielsetzung ist es, klar zu machen, dass Kulturpolitik im Land Baden-Württemberg eine ganz entscheidende Bedeutung hat», sagte Burgbacher.