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Christa Weiss (Ex-Hamburger Kultursenatorin) wird Kulturstaatsministerin

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Wie NDR, dpa und afp übereinstimmend melden, hat Bundeskanzler Schröder die ehemalige Hamburger Kultursenatorin Christa Weiß als Nachfolgerin für Julian Nida-Rümelin berufen.

Die Entscheidung für das Amt sei ihr leicht gefallen, zitierte der Radiosender «NDR 90,3» und das Fernsehmagazin «Hamburg Journal» Weiss nach einem Treffen mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD).
Medienberichten zufolge wollte Weiss sich bei Schröder dafür einsetzen, dass dem Staatsminister neue Kompetenzen zugesprochen werden, unter anderem die Verantwortung für die Goethe-Institute. Christina Weiss ist promovierte Philologin. Sie war von 1991 bis 2001 Kultursenatorin in Hamburg. Zuvor hatte sie als Literaturwissenschaftlerin und Kulturjournalistin gearbeitet.
Die gebürtige Saarländerin machte sich vor ihrem Gang in die Politik bereits in Kunstkreisen einen Namen. 1982 promovierte sie an der Uni Saarbrücken über Textbilder, ein Thema, das Literatur und bildende Kunst verbindet. Danach arbeitete sie journalistisch, so etwa beim Südwestfunk und beim Kunstmagazin «art». 1989 wurde sie Programmleiterin des Hamburger «Literaturhauses».
Weiss blieb auch in der harten Politik eine «Intellektuelle». Ihre Gesprächspartner schätzten ihre «freundliche, gewinnende Art» und ihre «Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen» und zu moderieren.
Ohne Zweifel war es zeitweise ihr Verdienst, dass Oper, Schauspiel und bildende Künste in Hamburg ihre Existenz auf akzeptablem Niveau trotz knapper Kassen behaupten konnten. Eine Vorreiterrolle holte sich die Hansestadt unter ihrer Regie bei der Verselbstständigung staatlicher Museen. Andererseits hatte Christa Weiss bei der Personalpolitik nicht immer Fortune. Die Neubesetzung von Leitungsfunktionen gerade der Oper lieferte immer wieder Gründe zur Auseinandersetzung mit dem kulturell betrachtet eher erzkonservativen Hamburger SPD-Senat.
In Sachen Föderalismus-Debatte demonstrierte Weiss wiederholt ein eher pragmatisches Verhältnis zu ihren landesfürstlichen Kolleginnen und Kollegen: «Die Kulturhoheit der Länder ist für mich nicht diskutierbar». Für unabdingbar halte sie aber «klare Kriterien», um «Überschneidung von Kompetenzen» zu verhindern. Ihr Anforderungsprofil an den jetzt übernommenen Posten des Kultur(Staats?)-ministers formulierte Christa Weiss noch von aussen kürzlich so: «Von einem Kulturstaatsminister erwarte ich engagierte Plädoyers für die Förderung kultureller Einrichtungen und gegen das Wegsparen von Kunst.»
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