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Deutscher Kulturrat begrüßt Debatte und fordert weitergehende Initiativen
Berlin, den 20.02.2008. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, begrüßt, dass morgen im Deutschen Bundestag die Debatte der Anträge der Koalitionsfraktionen „Wertvolle Computerspiele fördern, Medienkompetenz stärken“ (Drucksache 16/8033), der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen „Hochwertige Computerspiele fördern und bewahren“ (Drucksache 16/7282) sowie der Fraktion Die Linke „Fair-Work-Siegel für Computerspiele“ (Drucksachennummer noch nicht vergeben) stattfindet.
Der Deutsche Kulturrat begrüßt den von den Regierungsfraktionen geforderten Deutschen Computerspielepreis zur Stärkung der deutschen Entwicklerszene. Dieser Preis wird Impulse setzen können, damit dieses innovative Segment der Kulturwirtschaft und damit der Kulturwirtschaftsstandort Deutschland gestärkt wird. Der Deutsche Kulturrat fordert, dass durch den Deutschen Computerspielepreis besonders kleinere Entwicklerfirmen gefördert werden. Jetzt muss die Debatte um Qualitätskriterien beginnen.
Der Vorschlag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zusätzlich ein Qualitätssiegel für hochwertige Computerspiele zu entwickeln, wird vom Deutschen Kulturrat unterstützt. Die Computerspielebranche ist eine internationale Branche. Die Mehrzahl der Spiele wird (noch) im Ausland entwickelt und produziert. Der Deutsche Computerspielepreis wird einen Beitrag dazu leisten, dass die deutsche Branche wächst. Dennoch werden über einen längeren Zeitraum hinweg die internationalen Spieleproduzenten den Markt dominieren. Es ist notwendig, auch für diese Spiele ein Qualitätssiegel zu vergeben, um Eltern, Kindern und Jugendlichen eine inhaltliche Entscheidungshilfe beim Kauf zu geben. Ebenso sollten Computerspiele, wie andere Kulturgüter auch, in öffentlichen Archiven dauerhaft gesichert werden.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Computerspiele sind Kulturgüter, das gilt für die guten wie für die schlechten. Ziel von öffentlicher Förderung von Computerspielen in Form von Preisen, Qualitätssiegeln, Produktionsunterstützung ist es, den guten Computerspielen einen Wettbewerbsvorteil vor den schlechten zu schaffen. Es ist gut, dass der Deutsche Bundestag morgen den Weg für den Deutschen Computerspielepreis ebnen wird. Diese Maßnahme reicht aber nicht aus! Auch für die nicht in Deutschland produzierten Computerspiele sollte neben der Altersfreigabe ein Qualitätssiegel eingeführt werden."