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Vor einem Jahr gründete der 22 jährige Tolo Bonow mit zwölf Privatpersonen und Kulturvereinen den Dachverband Kultur Berlin-Brandenburg. Seitdem ist er dessen Vorstandsvorsitzender. Ziel des gemeinnützigen Vereins ist es, Künstler aus der Region zusammenzubringen.
Stahnsdorf (ddp-lbg). Mit Leib und Seele hat er sich der Kultur verschrieben. Während andere seines Alters Fußball spielen oder in die Disko gehen, widmet der 22-jährige Werbekaufmann Tilo Bonow seine ganze Kraft der Kultur. Vor einem Jahr gründete der Stahnsdorfer mit zwölf Privatpersonen und Kulturvereinen den Dachverband Kultur Berlin-Brandenburg. Seitdem ist er dessen Vorstandsvorsitzender. Ziel des gemeinnützigen Vereins ist es, Künstler aus der Region zusammenzubringen. Inzwischen hat sich der Verband aus Kulturschaffenden, Unternehmen, Politikern und Vereinen zu einem der größten Kulturnetzwerke der Länder gemausert.«Wir wollen nicht nur hochtrabende Projekte anregen, sondern auch bodenständige Unterstützung anbieten» beschreibt Bonow die vielfältigen Aufgaben des Dachverbandes, der inzwischen gut 50 Mitglieder zählt. So nahm ein Teltower Unterhaltungsorchester erst kürzlich eine Demo-CD im Tonstudio eines Steglitzer Jugendvereins auf. Oder es wurde ein Benefizkonzert veranstaltet, um für den vom Orkan in Mitleidenschaft gezogenen Stahnsdorfer Südwestkirchhof zu sammeln.
Tätig ist der Verband bisher hauptsächlich im Südwesten Brandenburgs, in Potsdam und den südlichen Bezirken Berlins. Doch eine Ausweitung der Aktivitäten steht bereits auf der Agenda. «Wir würden gerne Kulturschaffende aus dem ganzen Land ins Boot holen - dazu gehören auch die Mitwirkenden von Großevents wie der Potsdamer Schlössernacht oder die bereits etablierten Rheinsberger Kulturangebote», betont Bonow. Der Verband könne die Plattform sein, um Synergieeffekte in der Branche zu nutzen. «Es muss nicht jeder sein eigenes Süppchen kochen, wir könnten uns so vernetzen, dass beispielsweise ein übergreifender Veranstaltungskalender entsteht.»
Ein Wir-Gefühl entwickelt sich am besten bei Gemeinschaftsprojekten. Auf dem Herbstprogramm des Verbandes stehen neben kleineren Ausstellungen, Konzerten und Lesungen auch große Events. Ende September präsentieren sich beispielsweise in Teltow über 30 bildende und darstellende Künstler sowie Musiker. Im November soll ein großer Kulturball Glamour nach Kleinmachnow bringen. «Wir wollen mit diesen Angeboten die Leute raus aus Berlin nach Brandenburg locken», unterstreicht Bonow.
Öffentlich finanziert werden diese Projekte nicht. Der Dachverband ist auf Spenden von Unternehmen und auf das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitglieder angewiesen. «Unser Logo ist eine Gießkanne. Das heißt aber nicht, dass wir nach dem Gießkannenprinzip verfahren und ohne Ende Geld ausschütten können», sagt der Vorstandsvorsitzende. Das Signet stehe vielmehr für den Gedanken des Hegens und Pflegens.
Gute Kontakte pflegen will wiederum auch die große Politik zu den regen Kulturförderern. Die Brandenburger Staatskanzlei berechtigte vor kurzem den Verband dazu, das Gemeinschaftslogo des Landes Brandenburg für ihre Werbung zu verwenden. «Wir verstehen uns durchaus als Botschafter für die Region, denn ein reiches Kulturleben wirkt sich positiv auf das Standortmarketing aus», sagt Bonow. Als PR-Agentur für das Land ließen sie sich aber nicht vereinnahmen. Gut vorstellen könne er sich allerdings ein Kulturbüro, das das Kulturministerium berate. Dafür müsste sich der Verein aber erst einmal einen Festangestellten leisten können.
(Internet. www.dachverband-kultur.de)