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Dresden (ddp-lsc). Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) hat den freiwilligen Einsatz vieler Bürger beim Schutz und Erhalt von Denkmälern gewürdigt. Viele von ihnen setzten sich «mit bewundernswertem Engagement für die Bewahrung unseres kulturellen Erbes ein», sagte Weiss am Sonntag in Dresden bei der zentralen Eröffnung des bundesweit stattfindenden «Tages des offenen Denkmals».
Auch die vielen Bürger, die an diesem Aktionstag die deutschlandweit etwa 7000 geöffneten historischen Stätten besichtigen, setzen sich laut Weiss allein mit ihrem Besuch der Denkmäler für den Erhalt ihrer baulichen Umwelt ein.Der Denkmaltag 2005 steht angesichts des Endes des Zweiten Weltkrieges vor 60 Jahren unter dem Motto «Krieg und Frieden». Weiss betonte, kaum eine andere Stadt als Dresden sei besser geeignet, die Bedeutung dieses Mottos vor Augen zu führen. Dresden stehe für Zerstörung und Vernichtung sowie für Neubeginn und die Wiedergewinnung verloren geglaubter Kulturdenkmäler. Hiefür stehe auch die wieder entstandene Dresdner Frauenkirche, die für viele Menschen Mahnmal und Symbol für Versöhnung und völkerverbindende Freundschaft sei.
Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) betonte, die Frauenkirche sei heute Symbol und Denkmal für die Versöhnung Europas, ohne dass die Erinnerung an den Krieg verblasse. Mit den Spenden für die Frauenkirche hätten die Menschen deutlich gemacht, welchen Charakter sie diesem Bau geben und welche Erinnerung sie damit verbunden wissen möchten.
Bundesweit öffneten am Sonntag in mehr als 2500 Städten und Gemeinden Schlösser, Kirchen, Friedhöfe, Parks, Museen sowie historische Industrieanlagen und archäologische Ausgrabungsstätten. Das sind so viele wie nie zuvor seit Einführung des Denkmaltages in Deutschland 1993. Viele der Sehenswürdigkeiten sind normalerweise nicht öffentlich zugänglich. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz rechnet bundesweit mit rund vier Millionen Besuchern.