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Deutscher Musikrat: Pressekonferenz des Insolvenzverwalters - eine Nullnummer

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Die Pressekonferenz des vorläufigen Insolvenzverwalters Ludger Westrick brachte wenig Neuigkeiten. Das mochte daran liegen, dass der Insolvenzverwalter über die aktuellen Ereignisse angeblich nicht informiert war. So wusste er beispielsweise über den Rücktritt des gesamten Präsidiums aus Protest gegen seine Vorgehensweise nicht Bescheid. Und dies, obwohl ein Angestellter seiner Kanzlei bei der Präsidiumssitzung in Fulda als Berater anwesend war. Zur Kündigung von Thomas Rietschel wollte sich Westrick aufgrund eines anhängigen Arbeitsgerichtverfahrens nicht äußern.

Ludger Westrick nutzte jede Gelegenheit, den Zustand des Deutschen Musikrates schön zu reden. Dabei waren ihm die anwesenden sogenannten Geschäftsführer und Projektleiter so behilflich wie möglich. Fragen nach dem Verbleib der außenpolitischen Repräsentanz des Deutschen Musikrates im Zusammenhang mit dem Weggang der auswärtigen Verbindungsstelle zum Goethe Institut Inter Nationes und der Sperrung des Kontos des Europäischen Musikrates beantwortete er ausweichend , teils auch ohne Kenntnis des Sachstandes.

Die Schuldensumme des Musikrates (ohne Rückforderungen der Zuschussgeber und ohne Forderungen des Finanzamtes) bezifferte er auf ca. 900.000 Euro. Auch nach zweimonatiger intensiver Arbeit ist das Büro Westrick zu konkreteren Angaben über die Schuldensumme augenscheinlich nicht in der Lage. Auf die Frage nach möglicherweise strafrechtlichen Konsequenzen aus der Insolvenz antwortete Westrick, Veruntreuungen hätten nicht stattgefunden. Die Möglichkeit einer ebenso strafbewehrten Insolvenzverschleppung ließ er offen.

Immerhin verteidigte er vehement die Transferierung der Berliner Projekte nach Bonn, stellte einen Erhalt der Münchner Geschäftsstelle in Aussicht und plädierte für ein Geschäftsführungsmodell mit drei gleichberechtigten Geschäftsführern in Bonn.

Mittlerweile erreichten uns Informationen, dass eine Verschiebung der für den 15. Februar geplanten Generalversammlung um einige Wochen - ausgelöst durch den Rücktritt des Präsidiums - unumgänglich sei.

Die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände, vertreten durch Stefan Liebing, hat mittlerweile den Rücktritt des Musikrats-Präsidiums harsch kritisiert und seine enge Verbundenheit mit der Arbeit und den Zielen des Insolvenzverwalters Ludger Westrick zum Ausdruck gebracht.

Wir halten Sie in den kommenden Tagen auf unseren KIZ-Seiten über die aktuelle Entwicklung auf dem Laufenden. Bitte beteiligen Sie sich in unserem Forum an der Problemanalyse und an der Problemlösung.