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Neustrukturierung des Deutschen Musikrates abgeschlossen - Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung der Projektgesellschaft des Deutschen Musikrates haben Torsten Mosgraber als neuen Künstlerischen Geschäftsführer ausgewählt.
Mosgraber, der sein Amt zum 01. Januar 2005 antritt, war zuvor u.a. Intendant der Dresdner Musikfestspiele und künstlerischer Betriebsdirektor des Theatre de la Monnaie in Brüssel.Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates, sagte zu der Entscheidung: "Ich freue mich, dass mit dieser Personalentscheidung die Neustrukturierung des Deutschen Musikrates abgeschlossen ist. Unser Land braucht einen starken Musikrat als Dachverband des deutschen Musiklebens, der bei der Bewältigung der gesellschaftlichen Herausforderungen aktiv mitwirken kann. Wir sind der Überzeugung, dass Torsten Mosgraber unseren Projekten, die hierzu einen entscheidenden Beitrag leisten, wichtige Impulse geben wird."
Deutscher Musikrat, Berlin, den 12. Dezember 2004
Zu Torsten Mosgraber:
Bereits während seines Studiums der Musikwissenschaft und Germanistik an der Freien Universität Berlin, das er mit dem Magister artium abschloss, arbeitete Torsten Mosgraber als Gast an den großen deutschen Opernhäusern und bei wichtigen internationalen Festivals. An der Deutschen Oper Berlin und an der Oper Köln war er als Regieassistent von Jean Pierre Ponnelle tätig, und Prof. Götz Friedrich und Giancarlo del Monaco begleitete er in dieser Eigenschaft nach Stuttgart, Karlsruhe, Bonn und zu den Salzburger Festspielen.
Einen weiteren Schwerpunkt bildete in dieser Zeit sein Wirken für den von ihm mitbegründeten "Jugend-Opern-Kreis Berlin e.V.", der junge Menschen an zeitgemäße Formen des Musiktheaters heranführt. In diesem Zusammenhang wurde nicht nur eine umfangreiche Studie "Jugend und Musiktheater" erarbeitet, sondern es wurden auch eigene Produktionen bzw. Einführungen zu Aufführungen realisiert. Seine Inszenierung der Kammeroper "Weiße Rose" von Udo Zimmermann wurde zum Berliner Theatertreffen eingeladen und im dortigen Rahmenprogramm auch überregional sehr positiv rezensiert.
Unmittelbar nach der Wende nahm Torsten Mosgraber das Angebot von Prof. Udo Zimmermann an, dessen "Persönlicher Referent" am Opernhaus Leipzig zu werden; seit diesem Zeitpunkt stellt er eigene künstlerische Ambitionen zugunsten des Kulturmanagements zurück. Sein dortiges Wirken schloss - in engster Abstimmung mit dem Intendanten - die Umstrukturierung der Einrichtung, die Leitung des gesamten Künstlerischen Betriebs, den Neuaufbau eines Ensembles und das Engagement sämtlicher Gastkünstler ein. Während dieser Zeit realisierte er auch die ersten großen Koproduktionen der Oper Leipzig mit dem Badischen Staatstheater und dem Mozarteum Salzburg.
Seit 1995 war Torsten Mosgraber - zunächst als Referent, dann als "Leiter des künstlerischen Programms" - für die Dresdner Musikfestspiele tätig; seit 1998 trug er den Titel "Programmdirektor". Im Sommer 1998 weilte er auf Einladung von Opera America an der San Francisco Opera, in Washington und Los Angeles, um das amerikanische Opernsystem näher kennenzulernen. 1999 wurde er von der Stadt Dresden als Nachfolger von Michael Hampe zum Interims-Intendanten der Dresdner Musikfestspiele ernannt und war vom 1. September 2000 bis 31. Dezember 2002 Intendant der Dresdner Musikfestspiele. Neue Akzente innerhalb des Festspielprogramms setzte er u.a. mit zahlreichen Entdeckungen insbesondere im Bereich des Musiktheaters, einer sehr erfolgreichen konzertanten Belcanto-Opernreihe, der stärkeren Einbindung von Ensembles, die auf Originalinstrumenten musizieren, einer Tanztheater-Reihe und zahlreichen "Dresdner Debüts" unter Einbeziehung von jungen Talenten.
(Quelle: Dresdner Musikfestspiele)