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Dresden (ddp-lsc). Mit dem Bau eines Elbtunnels anstelle der umstrittenen Waldschlößchenbrücke kann frühestens 2012 begonnen werden. Eine Fertigstellung sei damit nicht vor 2015 möglich, erklärte die Stadt Dresden am Montag nach einer Aussprache zwischen Anhängern des Tunnels und der Brücke.
Sie widersprach damit einer vorherigen Erklärung von Teilnehmern der Fachklausur «Elbtunnel Dresden» an der Technischen Universität (TU) Dresden, wonach der Tunnel bis 2012 entstanden sein könnte. Dies sei «Utopie».Im Vergleich zur Brücke würde die unterirdische Elbquerung zudem etwa 60 bis 67 Millionen Euro mehr kosten, hieß es weiter. Zudem gebe es noch keine Zusicherung aus dem Ressort von Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD), die Mehrkosten einer Tunnellösung zu übernehmen. An der Aussprache in der vergangenen Woche hatten neben TU-Experten auch Vertreter der Stadt und des Regierungspräsidiums teilgenommen.
Gegner der Waldschlößchenbrücke streben derzeit einen Bürgerentscheid für die Errichtung eines Tunnels an. Sie argumentieren vor allem damit, dass damit der UNESCO-Welterbetitel, den das Elbtal sonst auf der nächsten Sitzung des Welterbekomitees im Juli verlieren würde, erhalten bliebe. Ob es zu einer neuen Abstimmung der Dresdner kommt, wird der Stadtrat voraussichtlich am 10. April entscheiden.
Mit dem Bau der Brücke war nach einem mehrere Jahre währenden Streit im November 2007 begonnen worden. Sie soll im Frühjahr 2010 fertiggestellt sein.
Inzwischen widersprechen TU-Experten der Elbtunnel-Prognose der Stadt Dresden
Dresden (ddp-lsc). Ein Elbtunnel anstelle der umstrittenen Waldschlößchenbrücke kann nach Ansicht von Experten früher gebaut werden als von der Stadt Dresden behauptet. Der Dekan der Fakultät Architektur der Technischen Universität (TU) Dresden, Wolfram Jäger, widersprach am Dienstag der Darstellung der Rathausspitze, dass eine Fertigstellung der unterirdischen Elbquerung nicht vor 2015 möglich sei.
Bei einer Aussprache mit Vertretern der Verwaltung in der vergangenen Woche sei weder über die Kosten noch über die Planungs- und Bauzeiten Einvernehmen erzielt worden. So seien auch die Ergebnisse einer vorherigen TU-Fachklausur, wonach der Dresdner Elbtunnel bis 2012 fertiggestellt sein kann, von den Fachleuten keineswegs zurückgenommen worden, stellte Jäger klar. Die Stadt hatte am Montag auch mitgeteilt, dass ein Tunnel im Vergleich zur Brücke mindestens 60 Millionen Euro mehr kosten würde.