Body
Seit einigen Tagen steht fest: Die größte Münchner Kulturgemeinde löst sich auf. Bis um Jahresende 2004 laufen alle Verträge mit den Künstlern und Musikern in der Funkkaserne aus.
Die Bundesvermögensverwaltung hat die "Generalvermietung" an eine Immobilienfirma abgegeben. Diese wird die Verwaltung der gesamten Liegenschaft übernehmen und dabei nur Nachmieter übernehmen, die gewillt sind eine hohe Mieterhöhung in Kauf zu nehmen und einen Knebelvertrag zu unterschreiben. Laut unbestätigten Informationen soll eine Kautionshöhe von 9 Monatsmieten gefordert werden. Ebenso stehen Drohungen des zukünftigen Vermieters im Raum: Sollten Vertragsmodalitäten in der Presse bekannt werden, wird den entsprechenden Mietern kein Anschlussvertrag mehr angeboten.Damit ist klar: Die Kulturszene in München muß wieder eine, wenn nicht sogar die bisher schwerste Niederlage einstecken. Seit mehr als 10 Jahren dünnt sich das Kulturleben in München aus. Das Offensichtliche, die Konzerte und Vernissagen beleben oberflächlich das Kulturgeschehen, die Kulturszene aber stirbt. Die Kulturmacher, die Kreativen, die Musiker, die Künstler, die finden in München keine Platz mehr. Und diese Leute machen Kultur und nicht die Veranstalter. Diese fördern nur das zu Tage, was im Übungsraum oder Atelier, nach langen Nächten und harter Arbeit geboren wird.
Mit dem kulturellen Sterben der Funkkaserne stirbt weitgehend auch das Potential von mehr als 240 Künstlern und 100 Musikern.
Kontakt: Alexander.Mau [at] Kulturprojekt-Muenchen.de (Alexander[dot]Mau[at]Kulturprojekt-Muenchen[dot]de)