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Ensemble kämpft mit Unterschriften für Intendant Holk Freytag

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Bad Hersfeld - Die Unterstützer für den geschassten Intendanten Holk Freytag kämpfen noch. Dem Bürgermeister übergeben sie Tausende Unterschriften für seine Wiedereinstellung. Doch der Rathaus-Chef schaut schon nach einem neuen Theater-Macher für die Bad Hersfelder Festspiele.

 
 
Bad Hersfeld will bis spätestens Ende September einen Nachfolger für den entlassenen Intendanten Holk Freytag präsentieren. Diesen Zeitplan nannte Bürgermeister Thomas Fehling (FDP) am Montag. «Ich warne vor Schnellschüssen. Die Zeit drängt nicht», sagte der Verwaltungschef, nachdem ihm mehr als 7000 Protest-Unterschriften für eine Wiedereinstellung des renommierten Theater-Machers von Mitgliedern des Ensembles übergeben worden waren.
 
Die Schauspieler, Zuschauer und etliche weitere Unterstützer kämpfen für eine Rücknahme der Kündigung. Intendant Freytag war am Montag vergangener Woche nach einem lange schwelenden Streit über die Finanzen der Festspiele entlassen worden. Sein Vertrag lief noch bis Saisonende 2016. Die 64. Spielzeit endete am Sonntag.
 
Trotz der Unterschriften-Sammlung und weiterer Unterstützer einer Online-Petition glaubt Fehling nicht an eine Lösung: «Das Engagement ist anzuerkennen. Aber das Vertrauen ist zerstört. An der Sachlage hat sich nichts geändert.»
 
Ensemble-Sprecher Fabian Baumgarten sagte: «Der Bürgermeister bleibt stur - das macht mich traurig. Wir wollen keinen Krieg, sondern nur einen konstruktiven Dialog herbeiführen.» Die traditionsreichen, seit 1951 bestehenden Freilicht-Festspiele auf der einzigartigen Bühne der Stiftsruine zählten zum deutschen Kulturgut, das nicht beschädigt werden dürfe, sagte Baumgarten.
 
Fehling betonte: «Wir brauchen einen Neubeginn.» Bewerbungen für die neue Intendanz stapelten sich auf seinem Schreibtisch. Angesichts einer drohenden arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung zwischen der Stadt und Freytag sagte Fehling, er favorisiere eine außergerichtliche Kompromisslösung. 

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