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Erste Statements zur Unterstützung des Deutschen Musikrates

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In einer Extra-Ausgabe, die am Montag kommender Woche in einer Auflage von 60.000 Exemplaren erscheint, wird die Neue Musikzeitung (nmz) Hintergründe zur Situation des Deutschen Musikrates und Perspektiven für die zukünftige Arbeit veröffentlichen. Erste Stellungnahmen kamen von CSU-Generalsekretär Thomas Goppel und vom Bayerischen Musikrat. Nachfolgend Auszüge:

Thomas Goppel, Generalsekretär der CSU:
Der Deutsche Musikrat ist als Koordinationsinstanz aller ehrenamtlichen musikalischen Aktivitäten in Deutschland anerkannt. Seine netzbildende Funktion nach innen und nach außen ist unverzichtbar. Wenn es wirtschaftliche Engpässe gibt, müssen Wege gefunden werden, das in 50 Jahren gewachsene Konstrukt nicht zu zerstören.
Die aktuelle Finanzmisere des Deutschen Musikrat zeigt zwei Dinge: Zum einen sind rechtliche Anforderungen an die Empfänger von öffentlichen Geldern inzwischen viel zu kompliziert und undurchschaubar geworden, zum anderen besteht dringender Bedarf einer internen Strukturreform des Musikrats. Die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e. V. hat dafür bereits Vorschläge gemacht. Gerade für die vielseitige musikalische Landschaft in Bayern sind Projekte wie ‘Jugend musiziert‘ oder der Deutsche Orchesterwettbewerb unverzichtbar. Lassen Sie uns gemeinsam für ein Überleben dieser kulturellen Errungenschaften kämpfen.“
Dr. Thomas Goppel, MdL
Generalsekretär der CSU
Präsident des Bayerischen Blasmusikverbandes e. V. (BBMV)


Bayerischer Musikrat:
Deutscher Musikrat darf nicht sterben!

Mit einem leidenschaftlichen Appell hat sich der Bayerische Musikrat (BMR) an die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Frau Renate Schmidt, MdB, gewandt, die drohende Insolvenz des Deutschen Musikrates (DMR) durch einen Erlass von rückgeforderten Bundesmitteln abzuwenden. Wie bei der jüngsten DMR-Generalversammlung in Berlin offenkundig geworden ist, hat der Deutsche Musikrat derzeit ein Defizit von rund 500.000 Euro. Etwa die Hälfte davon bezieht sich auf Rückforderungen von Bundesmitteln. Die Mitglieder der Generalversammlung, darunter auch die 16 Landesmusikräte, sind von sich aus bereit, alles zu unternehmen, um über die nächsten Jahre hin das hälftige Defizit abzutragen. Hierfür jedoch ist es unverzichtbar, dass dem Deutschen Musikrat die Rückforderungen durch die öffentlichen Zuwendungsgeber erlassen werden. Der DMR wäre ohnehin nicht in der Lage, diese Summe aufzubringen und müsste Insolvenz anmelden, was dem öffentlichen Haushalt kein zusätzliches Geld einbringen würde. BMR-Präsident Wilfried Anton versicherte dem DMR seine unverbrüchliche Solidarität. „Der Konkurs des Deutschen Musikrates wäre eine Katastrophe von nationalem Rang mit verheerenden Auswirkungen. Die Netzwerkstruktur des deutschen Musiklebens mit ihrer internationalen Verflechtung ist dann auf irreparable Weise zerstört, der Ruf unserer Bundesrepublik als Kulturnation angeschlagen“, so der Präsident.
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